Windkraft: Kreisweites Ausbauziel stellt Weichen auch für Lemgo

Windenergieanlagen an Rapsfeld

Der Kreis Lippe hat beschlossen, den Anteil der Windkraft an der Stromerzeugung in Lippe auf 30% bis 2020 zu steigern. „Das ist eine wichtige Weichenstellung für Lippe und Lemgo“, so Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz, Dr. Burkhard Pohl. „In Lemgo stehen wir bereits in den Startlöchern mit neuen Windkraftprojekten. Das Prinzip der Bürgerbeteiligung wird dabei groß geschrieben, und das ist gut so. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort bleibt die Wertschöpfung in der Kommune, und die Bevölkerung kann sich an der Energiewende direkt beteiligen.“

 Gleichzeitig kritisieren die Lemgoer Grünen die bundesweite Diskussion über die Strompreise: „Nicht Solar oder Wind treiben den Strompreis in die Höhe. Es sind vor allem die ausufernden Ausnahmeregelungen für die Industrie, die den Strompreis für Privatverbraucher und kleine Gewerbetreibende steigern. Wenn immer weniger die Umlagen zahlen, wird es für die anderen immer teurer. Inzwischen zahlen Privatverbraucher 9 Mrd. Euro Kosten für EEG-Umlage, Netzentgelte, Stromsteuer, Konzessionsabgaben usw., die eigentlich die Industrie zu zahlen hätte!“

Pohl weiter: „Deshalb ist es irreführend, vor allem die Erneuerbaren Energien für den Anstieg der Strompreise verantwortlich zu machen. Die Ausnahmen müssen auf die Industriebereiche reduziert werden, die sie wirklich brauchen, zumal die Börsenpreise für Strom gerade wegen der Erneuerbaren Energien sinken.

Für die Verbraucher lag der Strompreis im Jahr 2000 bei knapp 14, heute bei über 26 Cent/kWh – fast eine Verdopplung. Die EEG-Umlage macht mit derzeit 3,59 Cent/kWh nur einen kleinen Teil aus. Parallel zum Strompreis haben sich die Konzerngewinne entwickelt. Da muss man ran, wenn man etwas gegen steigen Strompreise tun will. Doch dazu schweigt die Bundesregierung.

Deshalb rufen die Lemgoer Grünen dazu auf, dem LemgoStrom der Stadtwerke die Treue zu halten und somit ein Angebot ohne Atom- und Kohlestrom der Energiekonzerne zu nutzen.“

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