Bildung: Chancen von Anfang an
in KiTa, Schule, Hochschule, VHS
Wir GRÜNEN stehen für gerechte Bildung – für den Zugang zu kostenlosen Schulen und gemeinsamem Lernen; zu Laptops und zum Internet, zu Schulbussen und zu sicheren Schulwegen; für gute Qualität in den Kitas und hohe Kita-Freibeträge.
Wir GRÜNEN haben uns aktiv für bessere Bedingungen an Lemgos Schulen und Kitas eingesetzt. Die Stadt Lemgo hat auf unseren Antrag mit den Schulen besondere Investitionen in Schulhöfe getätigt. Wir haben früh für den Ausbau an der Kampschule geworben. 2005 startete der Offene Ganztag in Lippe und NRW – 20 Jahre danach werden wir 2025 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung haben. Es muss noch viel geschehen, damit alle Kinder diese Betreuung erhalten können.
Im Jugendbereich haben wir uns mit anderen Fraktionen für das Jugendforum und gute Angebote für junge Leute eingesetzt. Wir haben erreicht, dass Lemgo sich verstärkt um den Kita-Besuch von Kindern mit Migrationshintergrund bemüht. Bei den Kita-Gebühren haben wir uns für höhere Freibeträge eingesetzt.
Gute Schule, gerechte Bildung
Städtische Standorte stärken
Lemgo hat eine vielfältige Schullandschaft. In Corona-Zeiten hat sich gezeigt, wie wichtig eine gute Ausstattung ist – unsere Bildungsstätten müssen ein gesundes, gleichberechtigtes Lernen ermöglichen. Wir GRÜNEN möchten die Fördermittel von Land und Bund zukunftsorientiert einsetzen und dabei Raum für Entwicklungen an den Standorten lassen. Wir nehmen die Wünsche der Schulen ernst und möchten diese transparent in den Ausschüssen diskutieren.
Städtische Schulen dürfen nicht gegenüber privaten Anbietern im Nachteil sein. Sie brauchen daher unsere besondere Aufmerksamkeit und sehr gute, nicht nur ausreichende Lernbedingungen. Umgekehrt gehört der Austausch mit den privaten Bildungsstätten zum produktiven Miteinander in Lemgo – innovative Methoden zum Beispiel bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung strahlen in die ganze Schullandschaft aus.
Einzelne Standorte wie die Kampschule und die Realschule platzen derzeit aus allen Nähten. Für vierzügige Grundschulen hat Lemgo derzeit keinen Platz, auch weil der Offene Ganztag dann nicht mehr funktioniert. Zusammen mit den Schulen und Elternvertretern muss die Stadt ein Konzept entwickeln, das die Standorte stärkt und zu einer besseren Verteilung der Schüler auf die Lemgoer Grundschulstandorte führt.
Wir möchten als Kommune den Zugang zu Kultur- und anderen außerschulischen Angeboten fördern. Dazu zählen der kostenfreie Eintritt und die kostenlose Fahrt in Bussen, die Teilnahme am Kulturrucksack und an Angeboten der städtischen Museen, Galerien und der Musikschule.
Das haben wir vor:
- Schulen in Lemgo angemessen ausbauen
- Förderung von Talenten: mehr Zugang zu Kultur und außerschulischen Orten schaffen
- Städtische Grundschulstandorte stärken: Schüler*innen gleichmäßig verteilen, Steuerungsmöglichkeiten nutzen
OGS – mit guten Standards zum Rechtsanspruch
Ab 2025 besteht der Rechtsanspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag. Dies kann nur gelingen, wenn die Schulen gut ausgestattet sind – mit Personal, Raum, Material, Angeboten. Der Ganztag ist mehr als nur Betreuung.
Die OGS braucht klare, verbindliche Qualitätsstandards. Diese müssen auf Landes-, aber auch auf kommunaler Ebene entwickelt werden. Regelmäßige Qualitätszirkel, Evaluation und Unterstützung durch den Schulträger flankieren als „Gelingensfaktoren“ einen zukunftsgerichteten Ganztag.
Kinder müssen sich wohl fühlen, um gut zu lernen. Wichtig ist daher genügend Platz für die OGS. Der Ganztag darf nicht einfach im Klassenraum stattfinden. Um die Schulen gleichmäßiger auszulasten, müssen wir die Zügigkeit vor Ort begrenzen. Dies schafft eine bessere Raumnutzung je Schulstandort, sichert erforderliche Fachräume und dazu funktional gestaltete Betreuungsräume. Die OGS braucht hinreichendes Fachpersonal. Das erfordert eine auskömmliche tarifbasierte Bezahlung mit Altersvorsorge für die Mitarbeiter*innen. Die Einbindung in das Arbeitskonzept und Umfeld sichert Qualität und Motivation.
Das haben wir vor:
- Mehr Platz für die OGS schaffen
- Qualitätszirkel mit transparenter Evaluation und Steuerung einrichten
- Fachpersonal gewinnen und halten
Gemeinsames Lernen ermöglichen – alle fördern
Das gemeinsame Lernen ist in den Schulen angekommen. Dabei lernen alle Schüler*innen überwiegend in den gleichen Räumen, an gemeinsamen Themen, mit individuell angepassten Aufgaben und unterschiedlichen Anforderungen. Umso wichtiger ist es, dass die vorhandenen Angebote nicht überlastet und die Schwerpunktschulen unterstützt werden. Um alle zu fördern, müssen die Übergänge passen. Eltern und Jugendliche brauchen gute Beratung, Lehrkräfte brauchen Information. Dafür soll die Stadt Ressourcen bereitstellen.
Das haben wir vor:
- Gemeinsames Lernen an mehreren Grundschulen anbieten, bestehende Schwerpunktschulen entlasten
- Gute Übergänge von Kitas zu Grundschulen schaffen – Modellprogramme fortsetzen
- Personal bereitstellen (Schulbegleitung)
- Gemeinsames Lernen auch an Kreisschulen – Dialog mit dem Kreis führen
Schulsozialarbeit stärken
An Schulen brauchen wir gute pädagogische Angebote für Bildung und Erziehung. Deshalb soll Schulsozialarbeit ganztägig und kontinuierlich am Schulstandort tätig sein. Schulsozialarbeit muss echte Beratung leisten und darf nicht nur für Verwaltungsaufgaben zuständig sein. Sie verbindet Jugendhilfe und Schule im Sinne des Kindes und ermöglicht gute Lebens- und Entwicklungsbedingungen. Den Familien wird Beratung und Unterstützung angeboten, ebenso wie verantwortliche Beteiligung und Mitwirkung. Schulsozialarbeit soll multiprofessionelle Teams stärken und zu guter Zusammenarbeit aller Akteure in und um Schule führen. Sie wirkt präventiv und braucht daher eine solide Finanzierung. Das haben wir vor:
Mehr Schulsozialarbeit mit klarer Aufgabenbeschreibung und Handlungsbefugnissen an den Grundschulen schaffen: je Schule eine Arbeitskraft als zusätzliche Ressource
Mehr Beratung und Beteiligung von Familien anbieten Schulen mit gutem Klima Die Schule der Zukunft denkt den Klimaschutz mit. Deshalb sollen alle neuen Schulbauten möglichst effizient und klimaschonend errichtet werden. Auch für Grundschulen oder Kitas muss mindestens der Passivhausstandard gelten. Und es gehört eine PV-Anlage auf jedes Schuldach.
Das haben wir vor:
- Schulbauten klimafreundlich sanieren und entwickeln
- Energetische Standards im Passiv- und Plusenergiebereich
- Vermeidung von Elterntaxi-Verkehr an Schulen – Schulbusse nutzen und fußläufigen Schulweg fördern
Umweltbildung fördern, gesunde Ernährung sichern
Zukunft gestalten heißt Bildung für nachhaltige Entwicklung fördern. Nach dem Motto „Global denken, lokal handeln“ soll Bildung für nachhaltige Entwicklung die Milleniumsziele der UN vor Ort umsetzen. Dafür gibt es in Lemgo viele Anlaufpunkte.
Wir GRÜNEN möchten, dass der aktive Umwelt- und Naturschutz die Kinder und Jugendlichen erreicht. Schulen, Vereine, Umweltverbände und die Stadt sollten dabei zusammenarbeiten.
Zur nachhaltigen Bildung gehört eine möglichst klimaschonende und gesunde Lebensweise in der Schule. Deshalb möchten wir das Bewusstsein für eine gute Ernährung fördern und aktiv erlebbar machen. Das Angebot in den Mensen von Kitas und OGS soll regional und möglichst biologisch sein.
Das haben wir vor:
- Kostenfreies und gutes regionales Essen an Schulen und Kitas
- Lokale Initiativen der Nachhaltigen Bildung und Entwicklung unterstützen
- Schulgärten auf den Weg bringen
- Einrichtung eines Waldkindergartens in der Lemgoer Mark
- Die Grüne Stadt zum außerschulischen Lernort entwickeln
- Ausstellungen zum Thema Klima fördern und öffentlich zeigen
Digitale Bildung in Lemgo ermöglichen
In der Coronakrise sehen wir, wie wichtig und wie einfach digitale Bildung ist. Dafür brauchen alle Schulen jetzt die nötigen Bedingungen bei der Erstanschaffung, Erneuerung und Wartung von Geräten. Der Digitalpakt bietet dafür finanzielle Unterstützung. Zugleich ist es wichtig, dass die Lernenden nicht allein bleiben – Digitalisierung braucht pädagogische Verantwortung. Die Lehrkräfte sollten angebotene Fortbildungen wahrnehmen können. Die Stadt Lemgo soll sichere Schulplattformen an allen Schulen einrichten und die Schulen bei der Administration unterstützen. Digitalisierung darf aber nicht zur sozialen Schieflage beitragen. Alle Lernenden brauchen freien Zugang zu Lernmitteln und zu Geräten, die für den Unterricht daheim und in der Schule benötigt werden.
Das haben wir vor:
- Lemgos Schulen bei der Digitalisierung unterstützen: Hard- und Software finanzieren, ausreichende Internetbandbreite ermöglichen
- Sichere Schulplattformen für die Schulen bereitstellen, Personal zur Unterstützung stellen
- Medienzugang ohne soziale Barrieren: ein 1:1-Verhältnis von Medien und Schüler*innen anstreben
Weiterbildung stärken
Lernen hört nicht in der Schule auf. Wir möchten die Weiterbildung in Lemgo erhalten und stärken. Dazu zählen Sprachkurse für alle Niveaus, die die Menschen fit für den Beruf machen und genauso die Bildung für das Leben in der Demokratie.
Auch die Politische Bildung gehört zum Angebot der Volkshochschule. Demokratie ist nicht selbstverständlich und braucht eine starke politische Bildung – für alle Generationen. Dieses Angebot wollen wir an der Volkhochschule Detmold-Lemgo sichern. Für ihre Arbeit muss die Volkshochschule ein langfristig ausreichendes Raumangebot am Standort Lemgo erhalten.
Das haben wir vor:
- Mehr Deutsch-Sprachkurse für höhere Niveaus (DaZ auf C1) und Bildungsaufstieg
- Politische Bildung festigen/ Demokratiebildung
- Gute Raumangebote und Ausstattungen für die Volkshochschule schaffen und erhalten
Hochschule – Innovation in die Stadt tragen
Der Innovation Campus leistet einen entscheidenden Beitrag für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in unserer Stadt und in der Region. Auf dem Campus lernen, forschen, arbeiten und leben Menschen zusammen. Dieses Zusammenspiel bietet die Möglichkeit, praxisnahe Lösungen für die großen Herausforderungen der Zukunft zu liefern – vom Klimawandel bis zum gesunden Leben für alle. Das sehen wir als große Chance auch für Lemgo. Besonders wenn eine digitale Wirtschaft und Wissen gefördert werden, die sich dem Ziel des Klimaschutzes, der Schonung von Ressourcen und der Nachhaltigkeit verpflichtet wissen.
Die inhaltliche Bildungs- und Hochschulpolitik auf dem Campus ist Angelegenheit des Kreises bzw. des Landes NRW. Dennoch ist die Stadt Lemgo über den Verein Innovation Campus e.V. an den Diskussions- und Planungsprozessen und der inhaltlichen Ausrichtung beteiligt. Hier fordern wir eine transparente Kommunikation und Beteiligung.
Außerdem kann die Stadt Lemgo dazu beitragen, Wohn- und Lebensverhältnisse zu schaffen, die für Studierende und Wissenschaftler*innen attraktiv sind sowie ein innovations- und gründungsfreundliches Umfeld schaffen.
Wir brauchen in unserer Stadt und in unserem Land eine ökologische, soziale und digitale Modernisierung, die auch vom Innovation Campus in Lemgo ausgehen soll. Deshalb möchten wir einen Wissensaustausch zwischen Hochschule, Schulen und Stadtgemeinschaft aktiv fördern.
Das haben wir vor:
- Lemgo als Studien- und Lebensort attraktiv machen: durch Angebote an preisgünstigem und zeitlich flexiblem Wohnraum und Freizeitangebote
- Ideenfindung mit Studierenden – in der Innenstadt einen selbstverwalteten Studierendenclub ermöglichen
- Orte für Begegnung, interkulturellen Austausch, Hilfe und Beratung auf dem Campus anbieten
- Dialog mit der Wissenschaft durch regelmäßige Diskussionsabende und eine lange Nacht der Wissenschaft in der Stadt
- Den Aufbau von lebendigen Netzwerken und geeigneten Standorte für Start Ups unterstützen, barrierearmen Zugang zum Makerspace am Campus sicherstellen
- Wettbewerb „Students for Future“ / „Youth for Future“ initiieren, um gezielt junge Ideen für mehr Nachhaltigkeit in Lemgo zu fördern und umzusetzen
- Höchste Priorität für Klimaschutz und Verkehrswende beim Ausbau von Infrastruktur und Gebäuden am Campus
Starke Kitas – Starke Kinder
In den Kitas werden die Kinder elementar auf das Leben vorbereitet. Dabei sind die Anforderungen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: Neben der Bildungs- Erziehungs- und Elternarbeit engagieren sich Kitas im Bereich der Integration und Inklusion, sind erste Anlaufstelle bei familiären Problemen, vernetzen Stadtteile, bereiten auf die Schule vor, achten auf Kinderrechte und die Berücksichtigung des Kindeswohls und vieles mehr! Um diese Aufgaben erfüllen zu können, benötigen Kitas ausreichende Ressourcen. Eltern wünschen sich nicht nur, dass ihre Kinder tagsüber untergebracht sind. Sie wünschen sich vor allem, dass ihre Kinder gut und zuverlässig betreut sind, dass die Kindergärten ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag gerecht werden können. Dabei möchten wir Kinder, Eltern und Kitas tatkräftig unterstützen.
Halbierung der Beiträge der Freien Träger
Lemgo hat eine bunte und vielfältige Kitalandschaft. Viele Kitas werden dabei von freien oder kirchlichen Trägern betrieben. Diese Vielfalt ist eine Bereicherung und muss gestärkt werden. Darum möchten wir den Eigenanteil an der Kitafinanzierung für die freien und kirchlichen Träger um die Hälfte reduzieren. Vor allem kleine Träger haben zunehmend Schwierigkeiten, mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Möglichkeiten über die Runden zu kommen. Eine Halbierung des Trägeranteils würde für diese Einrichtungen zusätzliche Mittel für mehr Qualität und Investitionen bedeuten. Die Belastung für den städtischen Haushalt halten wir für vertretbar.
Bedarfsgerechte Angebote schaffen – Familienzentren stärken
Lemgo befindet sich in der erfreulichen Situation, dass Familien mit Kindern zuziehen, viele Kinder geboren werden und der Bedarf an Kita-Plätzen steigt. Darauf muss Lemgo mit bedarfsdeckenden Angeboten reagieren. Wir wollen dafür sorgen, dass ausreichend U3- und Ü3-Plätze vorgehalten werden.
Chancengleichheit für alle Kinder – dafür lohnt es sich einzustehen. Darum setzen wir uns für eine Stärkung der Familienzentren ein: Diese speziellen Kitas unterstützen Familien und ihre Kinder in der Organisation ihres Alltags und fördern Bildung, sie vermitteln oder bündeln verschiedene Angebote. Hier laufen die Fäden für eine individuelle Kinder- und Familienförderung zusammen. Darum fordern wir den weiteren Ausbau und die Unterstützung der Familienzentren.
Umweltbildung in Kitas unterstützen
Der schonende Umgang mit den endlichen Ressourcen unserer Erde ist die Herausforderung für die Zukunft. Schon früh können und sollen Kinder dafür sensibilisiert werden. Wir GRÜNEN möchten darum Kitas dabei unterstützen, sich gut im Bereich Nachhaltigkeit aufzustellen. Fortbildungen für Beschäftigte zu Themen wie Plastiksparen, Recycling, Mobilität, Energiesparen, Fair Trade sollen von der Stadt finanziert werden. Ebenso soll das Thema Biodiversität in Kita-Gärten gefördert werden. Hier können die Kinder unmittelbare Erfahrungen mit der Vielfalt der Natur und der Herkunft unserer Lebensmittel machen.
Das haben wir vor:
- Halbierung der Beiträge der freien und kirchlichen Kita-Träger: Mehr finanziellen Spielraum für ein hohes Qualitätsangebot erhalten
- Anhebung des Kita-Elternfreibetrages: Entlastung vor allem für die unteren Einkommen
- Stärkung der Familienzentren: Passgenaue Unterstützung und Bildungsförderung für Familien und ihre Kinder
- Unterstützung von Umweltbildung im Kita-Bereich: Kleine Leute lernen respektvoll mit den Ressourcen umzugehen