Beschluss im Rat

Stadtbus fährt ab 2026 elektrisch

Beittragsbild Stadtbus elektrisch

Der Stadtbus fährt bald elektrisch – das ist ein gutes Zeichen für die Verkehrswende.

Nach einer kontroversen Diskussion hat der Rat am 19. Februar beschlossen, die Stadtwerke Lemgo zu beauftragen, die Umstellung des Stadtbusbetriebs zum 1. Januar 2026 in die Wege zu leiten.

Im Lemgoer Klimaschutzkonzept sind bisher keine konkreten Maßnahmen zur Mobilitätswende verankert.
Jedoch wurde darin festgehalten, dass ein Umstieg auf Antriebe, die keine Treibhausgase emittieren, notwendig ist.
Im Straßenverkehr ist dabei derzeit der Elektroantrieb nicht nur aktueller Stand der Technik.
In Forschung und Wissenschaft ist es breiter Konsens, dass es in absehbarer Zeit in diesem Sektor keine wettbewerbsfähige Konkurrenz-Technologie geben wird.

Der Stadtbus Lemgo GmbH, zu deren Anteilseignern die Stadtwerke Lemgo gehören, liegt eine Förderzusage für die Beschaffung von 14 Bussen mit batterie-elektrischem Antrieb und notwendiger Ladeinfrastruktur vor.
Damit kann das Stadtbussystem in Lemgo zum Anfang 2026 in den klimaschonenden Betrieb einsteigen.

Gegen den Beschluss argumentierten die Fraktionen CDU/Aufbruch C und FDP mit inzwischen abgegriffenen Phrasen:
Inzwischen ist das Wort „Ideologie“ in unseren Augen bei der FDP immer gesetzt, wenn es um Klimaschutzmaßnahmen geht und auch die CDU bemühte sich wieder einmal dieser Floskel.
Dazu fand das stereotyp verwendete „unwirtschaftlich“ sich in den Ausführungen der Union wieder.

Dem setzte Katharina Kleine Vennekate mit globaler Betrachtung entgegen:
Die Auswirkungen klimaschädlichen Verhaltens – hier dem fortwährenden Ausstoß von Treibhausgasen – führen zu massiven Kosten durch Überschwemmungen, Dürren, anderen Katastrophen und dadurch verursachtem menschlichen Leid.

Das sind Kosten, die in Wirtschaftlichkeits-Berechnungen nicht einfließen.
Das ist nicht so, weil sie nicht da wären, sondern weil ihr Anteil nicht konkret umgelegt werden kann.

Der Argumentation der FDP, dass ja an der TH OWL bald an postfossilen Kraftstoffen geforscht werde und man die Ergebnisse einfließen lassen solle, begegnete dann unser Ratsmitglied Ralf Kersting.
Er hielt dem entgegen, dass der batterie-elektrische Antrieb auch in LKW und Bussen ausgereift ist und trotzdem immer weiter entwickelt wird.
Gleichzeitig ist in der Wissenschaft allseits bekannt, dass postfossile Treibstoffe (z. B. e-fuels oder Derivate aus Abfallstoffen) große Mengen Energie in der Herstellung benötigten.

Wir freuen uns, dass die FDP das nun erkannt hat und zukünftig auch mit uns für mehr Windenergieanlagen eintreten will.

Ralf Kersting, Grünes Stadtratsmitglied

Damit zielte er auch auf das Thema Wirtschaftlichkeit: Es ist zu erwarten, dass fossile Treibstoffe wie Diesel und Gas in den nächsten Jahren auch aufgrund steigender Emissionsrechte-Preise teurer werden. Demgegenüber ist von sinkenden Stromkosten aufgrund steigender, kostengünstigerer Ökostromanteile auszugehen.
Dem Stadtbussystem käme dann zugute, wenn die Stadtwerke möglichst viel Windkraft zur kostengünstigen Stromerzeugung nutzten.

Auch der Polemik hinsichtlich mangelnder Reichweite von Elektroantrieben begegneten wir: Vor Jahren wurden batterie-elektrische Fahrzeuge in Lemgo im Realbetrieb erfolgreich getestet und bis 2026 der Stadtbus elektrisch fährt, erwarten wir sogar noch Verbesserungen.

Mit den Stimmen der SPD, der BfL, der eSL und uns Grünen wurde letztendlich das Programm verabschiedet, so dass die Fördermittel in voller Höhe mitgenommen werden können.

Wir Grüne freuen uns auf eine moderne, saubere, geräuscharme und sanft anfahrende Stadtbusflotte.

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