Im Juni 2008 wurde die Bevorrechtigung des Radverkehrs an zwei Punkten als Teil des Lemgoer Wallrings beschlossen. Wir Grünen gratulieren der Stadt zu ihrem zukunftsweisenden Beschluss und freuen uns über ein funktionierendes Konzept für Menschen zu Fuß und zu Rad.
In den zwei Jahren ihres Bestehens haben die Wallquerungen sich eindrucksvoll bewährt. Passantinnen und Passanten, Berufstätige und SchülerInnen, FreizeitsportlerInnen nutzen die neue Wegeführung und tragen zur Lebendigkeit des Walls bei. Das Bundesministerium hat das Lemgoer Modell auf seine Liste der beispielhaften Projekte aufgenommen, ebenso wie die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte. Bei mehreren landesweiten Konferenzen wurden Vertreter der Stadt Lemgo eingeladen, den Lemgoer Wallring als Konzept moderner Nahmobilität zu präsentieren.
Auch frühere KritikerInnen stellen mittlerweile fest, dass sich das Projekt mit der Ampelschaltung Regenstor und den Bevorrechtigungen an Leopoldstraße und Slavertor bewährt hat.
Die Sicherheit der Wallquerungen bestätigt auch der Polizeibericht. Im Verkehrsausschuss am 16.6.2010 berichtete die Lemgoer Polizei von keinem einzigen Vorfall an der Leopoldstraße. Lediglich am Slavertorwall wurden vier leichte Unfälle ohne Folgen bzw. mit leichten Schürfwunden vermeldet. Eine Bilanz, die man sich für andere Kreuzungspunkte wünschen möchte.
Damit sind diejenigen eines Besseren belehrt, die noch in der gleichen Sitzung des Verkehrsausschusses von „Zusammenstößen an der Wallquerung Leopoldstraße“ mit angeblichen „Knochenbrüchen“ sprachen (SPD-Antrag). Anstatt ihre Anträge angesichts der anders lautenden Auskunft der Polizei zurückzuziehen, ließen SPD und BfL dennoch mit Hilfe der FDP eine Abstimmung zu, die die Verwaltung zur Überprüfung der Vorfahrtsregelung am Wall auffordert. Dies ist mehr als ein Schildbürgerstreich – es ist bewusste Verfälschung der Tatsachen, um ein bundesweit anerkanntes Vorzeigemodell in der städtischen Nahmobilität zu zerstören.