Wir fordern Gesamtkonzept für Lemgos Schulen

Die 8. Schulrechtsnovelle von Ministerin Sylvia Löhrmann bringt neuen Schwung in die Lemgoer Schuldebatte. Die Fraktion von Bündnis 90/Die fordert jetzt eine Schulplanung für die ganze Stadt und ein ausreichendes öffentliches inklusives Angebot im Primar- und Sekundarbereich.

 Fraktionsvorsitzender und Schulausschussmitglied Dr. Burkhard Pohl:

„Die Landesregierung setzt mit der neuen Klassenrichtzahl (23 SchülerInnen) demnächst Obergrenzen für die Eingangsklassen an einer Grundschule. Derzeit entspricht die Zahl der ersten Klassen an den staatlichen Lemgoer Schulen den Vorgaben aus Düsseldorf. Die demografischen Prognosen lassen aber im Primar- und Sekundarbereich Einbußen befürchten. Dann müssen Politik und Verwaltung neu beraten.

 Voreilige Einzelbeschlüsse sind deshalb fehl am Platze. Vor Entscheidungen über einzelne Standorte fordern wir eine ehrliche und offene Schulplanung für ganz Lemgo – diese schließt auch den Blick auf die öffentlichen Schulen des Kreises ein. Es geht dabei um vieles: Inklusion, Ganztag, gesunde Mittagsversorgung, energetische Sanierung und angemessene Baustandards. Diese pädagogischen und sozialen Ziele bringen qualifizierte Raumbedarfe mit sich, und diese müssen jetzt schon mitgedacht werden. Eines ist klar: Wir brauchen weiter ein hochwertiges und bedarfsgerechtes Angebot.

 Die Grüne Fraktion fordert insbesondere eine Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes mit dem Schwerpunkt Inklusion. Inklusion als politischer Auftrag muss unabhängig von Standortfragen und für alle Altersstufen betrachtet werden – und über die Schule hinaus gehend.

 Beim Ausbau der Inklusion darf die Stadt nicht einfach öffentliche Aufgaben im Bildungsbereich privatisieren. Das Schulministerium teilt in einer aktuellen Stellungnahme mit, ‚dass es auch Aufgabe der Stadt Lemgo ist, für ein öffentliches inklusives Schulangebot zu sorgen. Sie muss außerdem ein bedarfsgerechtes Angebot öffentlicher Grundschulen bereitstellen und darf sich dieser Pflicht nicht dadurch entziehen, dass sie eine Ersatzschule initiiert.’ Für die Entwicklung der Inklusion sollten wir daher auch Kooperationen eigenständiger öffentlicher und privater Schulen prüfen, wie sie das Ministerium empfiehlt.“

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