Weitsichtig handeln: Wir fordern Starkregenkonzept für Lemgo

Ersatz-Beitragsbild wegen Revidierung der Nutzungsberechtigung

Der Starkregen fordert uns heute auf, für morgen weitsichtig zu handeln.

Lemgo tut seit 15 Jahren viel für den Hochwasserschutz.
Das scheint aber angesichts der extremen Wetterverhältnisse nicht auszureichen.
Wir haben im Rat 2006 den ökologischen Bega-Umbau mit umfassenden Maßnahmen für mehr Hochwasserschutz beschlossen.
Von diesen Maßnahmen profitiert unsere Stadt heute.

Dennoch: Starkregen sorgen fast jährlich für Überschwemmungen von Straßen, Wohnungen und Kellern, auch in Lemgo.
Das schwere Hochwasser vom Mai 2019 war kein Einzelfall.
Erst am 3. Juni 2021 machten Anwohner:innen am Detmolder Weg, am Oberen Pahnsiek und in Leese wieder leidvolle Erfahrungen mit extremen Niederschlägen.
Jährlich verweist die Verwaltung der Alten Hansestadt Lemgo in diesem Zusammenhang auf Ursachen:
Versiegelung, fehlende Grünflächen und flurbereinigte Ackerflächen beschleunigen Hochwasser und verursachen massive Schäden.

Wir Grünen fordern ein wirksames Starkregenkonzept für Lemgo.
Die Stadt muss sich mit der Umsetzung von weitergehenden Maßnahmen auf Siedlungs-, Gewerbe- und landwirtschaftlichen Flächen auseinandersetzen.
Die Landeserosionschutzverordnung von NRW sieht z.B. Standards für erosionsgefährdete Ackerflächen vor.
Wichtig sind eine standortangepasste Nutzung und mehr extensiv genutzte Grünstreifen quer zur Hangneigung.
Dafür benötigt die Landwirtschaft fachliche Unterstützung sowie faire Einnahmen.

Wir drängen deshalb darauf, dass Landwirte für ihre Produkte ein auskömmliches Einkommen erhalten. Hier beginnt auch die Verantwortung der Verbraucher:nnen.
Sich saisonal und regional zu ernähren, bringt nicht nur Vorteile für Klima und Umwelt, sondern auch für die regionale Wirtschaft und die eigene Gesundheit.
Insgesamt ist Regionalvermarktung das Gebot der Stunde.

Außerdem müssen wir den Siedlungs- und Straßenbau unter dem Aspekt der Extremwetter betrachten.
Flächenverbrauchende Planungen in der Nähe von Lemgoer Überschwemmungsgebieten (Bega, Ilse, Passade) gehören jetzt ebenso überprüft wie geplante Wohnsiedlungs- und Gewerbebereiche.
Der Beitritt der Alten Hansestadt Lemgo zum kommunalen Bündnis biologische Vielfalt ist ein Schlüssel dazu, weniger Fläche zu versiegeln.

Jetzt gilt es ferner das Lemgoer Klimaschutzkonzept zügig umzusetzen.
Die aktuellen Katastrophen folgen aus bundesweiten Versäumnissen der letzten Jahrzehnte bei der CO2-Einsparung.
Und auch in Lemgo besteht noch ein erhebliches Schadenspotenzial, das es zu beseitigen gilt.
Heute können wir noch die Folgen für die kommenden Generationen verringern helfen.

Und zwar gemeinsam!

Dr. Burkhard Pohl, Fraktionssprecher

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