Wasser in öffentlicher Hand: CDU und SPD Lemgo verhindern Resolution für kommunale Wasserversorgung

Wasser in öffentlicher Hand: CDU und SPD Lemgo verhindern Resolution für kommunale Wasserversorgung

 Auf Antrag der Grünen hat der Lemgoer Rat über eine Resolution zur kommunalen Wasserversorgung beraten. Die Abgeordneten in Land, Bund und EU sollten aufgefordert werden, gegen die entsprechende EU-Richtlinie zu stimmen. Sie würde für die Vergabe öffentlicher Dienstleistungen bei Wasser und Abwasser eine EU-weite Ausschreibung erzwingen.CDU, SPD und FDP lehnten die Resolution ab, nur Teile der BfL stimmten mit den Grünen für den Sc hutz der kommunalen Daseinsvorsorge.

Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke Lemgo, Dr. Burkhard Pohl:

„SPD und CDU stimmen im Lemgoer Rat gegen ihre eigene Parteilinie. Dies ist blamabel. In Horn-Bad Meinberg und anderen Kommunen bringen SPD-Fraktionen Resolutionen zur Wasserversorgung ein. Der CDU-Kreisverband hat sich ähnlich positioniert. Im Landtag NRW haben CDU und SPD gemeinsam mit den Grünen und Piraten eine Resolution beschlossen. Bundesweit äußert sich Protest gegen die Pläne der EU-Kommission.

Nur im Lemgoer Rat kann die Große Koalition nicht über ihren Schatten springen: Mit fadenscheinigen Argumenten verhindert sie eine Resolution für die kommunale Daseinsvorsoge: Dies zeigt: Es geht nicht um die Sache, sondern um Parteienmacht und koalitionäre Kraftmeierei.

Mündlich legte die SPD einen Alibi-Antrag vor, der nur die private Teilnahme an der Initiative www.right2water.eu empfiehlt. So richtig diese Teilnahme ist – damit bleibt die Stadt Lemgo als Akteurin außen vor. Wir Grünen haben vorgeschlagen, diesen Antrag mit der Resolution zu verbinden – doch auch das wurde abgeschmettert. Die Grüne Fraktion hat der Empfehlung zur Volksinitiative dennoch zugestimmt, denn es geht uns ums Thema.

Wer wie Herr Dr. Pohlmann für die CDU erklärt, Brüssel gehe uns in Lemgo nichts an, entwertet die Rolle der Kommunalpolitik. Die aktuelle Debatte ums Wasser geht uns alle an. Sie zeigt, wie wichtig gerade die Proteste von unten sind. Vielleicht wollte die Lemgoer CDU aber auch nur die eigene Bundesregierung schonen – die verteidigt nämlich bisher die EU-Position als guten Kompromiss. So heißt es jetzt: Für CDU und SPD sind die kommunale Daseinsvorsorge und die Unterstützung der Stadtwerke kein Thema des Stadtrates.“

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