Update: Ausschuss beschließt Verzicht auf Steg +++ Befestigung weiterer Wege zur Beratung in Ausschuss und Bürger:innenbeteiligung verwiesen
Ein Waldstück am Rande des Innovation Campus soll nach dem Willen der Verwaltung umgestaltet werden.
Neue Wege und ein Steg sind in der Planung.
Wir wollen das Waldbiotop bei den Tonkuhlenteichen erhalten.
Dort leben auch Fledermäuse und Amphibien von der Roten Liste.
Es handelt sich um eine über Jahre gewachsene grüne Lunge mitten in Lemgo.
Wir möchten die Waldfläche am Westrand des Innovation Campus im jetzigen Zustand erhalten und als Biotop weiter schützen.
Damit lehnen wir den Bau befestigter Wege durch und entlang des Wäldchens ab.
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In unserem Antrag an Rat und Ausschuss für Stadtentwicklung fordern wir, die Waldfläche an den Tonkuhlenteichen aufgrund ihrer hohen Schutzwürdigkeit als Schutzfläche weiterzuentwickeln und anderweitige Überplanungen und Eingriffe unverzüglich einzustellen.
Es geht hier um Artenschutz im Biotop. Diese Waldfläche ist in hohem Maße schutzwürdig.
Vom Planungsgebiet führen bereits mehrere Wege in Richtung Stadtzentrum. Daher lehnen wir es ab, für weitere, z.T. gepflasterte Wege im Grünen und durch schutzwürdiges Gehölz artenreiche Flächen zu gefährden.
Das Artenschutzgutachten bestärkt unsere Auffassung, ebenso wie das Biotopkataster des Landes.
Dr. Burkhard Pohl, Fraktionsvorsitzender
Frühere Beschlüsse zum Campus haben diese Fragen zu wenig berücksichtigt.
Daher sei es jetzt höchste Zeit für ein Umdenken. Erst so kann der Campus wirklich zu einer nachhaltigen Innovation gelangen.
Das Waldstück beeinträchtigt nicht die Entwicklung und Wirtschaftlichkeit des Campus. Es steigert sogar die ökologische Qualität. Wir sollten daher alles daransetzen, der Natur diesen Rückzugsort zu erhalten.
Dr. Burkhard Pohl
In der Antragsbegründung setzen wir Grünen uns auch mit dem vorgelegten Artenschutzgutachten (Biotopkataster NRW, BK-3919-840) auseinander, das als Anlage im Rat am 22. Februar dient. Aus diesem Gutachten kann man den Rückschluss ziehen, dass das Waldbiotop am Campus erhalten werden sollte.
Das dem neu gewählten Ausschuss vorliegende Artenschutzgutachten bestätigt die hohe naturschutzfachliche Bedeutung der Biotopfläche. Der Gutachter spricht im Hinblick auf die Fledermäuse von einer hohen Bedeutung des Standortes als Teillebensraum und Trittsteinlebensraum für wandernde Fledermäuse. Nahezu alle dort festgestellten Fledermausarten stehen auf der Roten Liste in NRW, und gehören, wie der nachgewiesene Kammmolch, zu den nach §44 BNatSchG streng geschützten Arten. Bislang handelt es sich bei der überplanten Fläche noch über einen mehr oder minder unzugänglichen Rückzugsbereich. Auf eine Erschließung der Fläche (wie im Entwurf dargestellt) ist daher zu verzichten. Insbesondere die Querung der Waldfläche (mit beidseitiger LED-Beleuchtung als Holzsteg) und die im Westen geplante „gepflasterte“ Wegeverbindung ist aufgrund des Eingriffscharakters dieser Maßnahmen zurückzunehmen.
Mit dem Bau der Smart Factory II wurde vor einigen Jahren bereits auf 0,5 Hektar des Gebietes zugegriffen. Die bereits vorzeitig durchgeführten Maßnahmen für ein Regenrückhaltebecken greifen noch weiter in das Waldbiotop ein. Umso wichtiger ist es, die verbleibende Fläche jetzt dauerhaft zu schützen. Weitere geplante Eingriffe sind daher zu unterlassen.
Dr. Burkhard Pohl
Pressemitteilung
Grüne wollen Waldbiotop am Campus/bei den Tonkuhlenteichen erhalten
Fledermäuse und Amphibien von der Roten Liste, eine über Jahre gewachsene grüne Lunge mitten in Lemgo: Die Grünen möchten die Waldfläche am Westrand des Innovation Campus im jetzigen Zustand erhalten und als Biotop weiter schützen. Damit lehnen sie den Bau neuer oder befestigter Wege durch und entlang des Wäldchens ab, die der Bebauungsplan der Stadt u.a. vorsieht, über den im Rat Ende Februar abgestimmt werden soll.
In ihrem Antrag an Rat und Stadtentwicklungsausschuss fordern sie, die Waldfläche am Innovation Campus und den Tonkuhlenteichen aufgrund ihrer hohen Schutzwürdigkeit als Schutzfläche weiterzuentwickeln und anderweitige Überplanungen und Eingriffe unverzüglich einzustellen.
Fraktionsvorsitzender Dr. Burkhard Pohl begründet den Antrag im Namen der Grünen Fraktion: „Es geht hier um Artenschutz im Biotop. Diese Waldfläche ist in hohem Maße schutzwürdig. Vom Planungsgebiet führen bereits mehrere Wege in Richtung Stadtzentrum. Daher lehnen wir es ab, für weitere, z.T. gepflasterte Wege im Grünen und durch schutzwürdiges Gehölz artenreiche Flächen zu gefährden. Das Artenschutzgutachten bestärkt unsere Auffassung, ebenso wie das Biotopkataster des Landes.“ Frühere Beschlüsse hätten Artenschutzfragen wenig berücksichtigt – daher sei es jetzt höchste Zeit für ein Umdenken. Pohl: „Das Waldbiotop beeinträchtigt nicht die Entwicklung und Wirtschaftlichkeit des Campus. Es steigert sogar die ökologische Qualität. Wir sollten daher alles daransetzen, der Natur diesen Rückzugsort zu erhalten.“
In der Antragsbegründung setzen sich die Grünen auch mit dem vorgelegten Artenschutzgutachten auseinander, das als Anlage im Rat am 22. Februar dient.
„Das dem neu gewählten Ausschuss vorliegende Artenschutzgutachten bestätigt die hohe naturschutzfachliche Bedeutung der Biotopfläche. Der Gutachter spricht im Hinblick auf die Fledermäuse von einer hohen Bedeutung des Standortes als Teillebensraum und Trittsteinlebensraum für wandernde Fledermäuse. Nahezu alle dort festgestellten Fledermausarten stehen auf der Roten Liste in NRW, und gehören, wie der nachgewiesene Kammmolch, zu den nach §44 BNatSchG streng geschützten Arten. Bislang handelt es sich bei der überplanten Fläche noch über einen mehr oder minder unzugänglichen Rückzugsbereich. Auf eine Erschließung der Fläche (wie im Entwurf dargestellt) ist daher zu verzichten. Insbesondere die Querung der Waldfläche (mit beidseitiger LED-Beleuchtung als Holzsteg) und die im Westen geplante „gepflasterte “ Wegeverbindung ist aufgrund des Eingriffscharakters dieser Maßnahmen zurückzunehmen. Mit dem Bau der Smart Factory II wurde vor einigen Jahren bereits auf 0,5 ha des Gebietes zugegriffen. Die bereits vorzeitig durchgeführten Maßnahmen für ein Regenrückhaltebecken greifen noch weiter in das Waldbiotop ein. Umso wichtiger ist es, die verbleibende Fläche jetzt dauerhaft zu schützen. Weitere geplante Eingriffe sind daher zu unterlassen.“