Endlich bewegt sich etwas! Der Antrag von Grünen, SPD und BfL auf Verdoppelung der Schulsozialarbeit fand in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses eine deutliche Mehrheit.
Nach jahrelangem vergeblichen Ringen um mehr Schulsozialarbeit hat sich der Wind nun gedreht. Die meisten Ausschussmitglieder folgten der Argumentation des Antrages. Auch die Grundschulleitungen und der Stadtelternrat haben diesen vehement unterstützt. Ab dem Sommer wird nun also eine neue Stelle für Schulsozialarbeit an Grundschulen geschaffen.
Diese Aufstockung ist auch dringend nötig, denn nicht nur die angespannte Situation der Pandemie rückt die Belastungen und Nöte einzelner Familien und Kinder ins Blickfeld. Verlässliche Kontakte, Beratung und Unterstützung, wie sie Schulsozialarbeit anbietet, sind ein wichtiger Baustein, damit Kindern mit ihren Bedürfnissen und Sorgen besser geholfen werden kann.
Und bei der Verdoppelung der Schulsozialarbeit an den Grundschulen soll es nicht bleiben: Auch die Situation an den weiterführenden Schulen soll in der nächsten Sitzung in den Blick genommen werden. Und insgesamt werden die Aufgaben von Schulsozialarbeit klarer beschrieben – auch unter Einbeziehung der betroffenen Schulleitungen. Wir haben unser Ziel also klar vor Augen: Mehr Unterstützung für Kinder und Jugendliche, mehr Transparenz und mehr Mitbestimmung in Lemgo!
Pressemitteilung zum Beschluss
Die Aufgaben von Schule haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Neben dem Bildungsauftrag ist der Erziehungsauftrag in den Mittelpunkt gerückt. Darüber hinaus stellt Schule für Kinder und Jugendliche zunehmend einen Ort dar, an dem sie zuverlässige Strukturen vorfinden und Unterstützung in verschiedenen Lebenslagen erhalten können. Darum braucht Schule gute pädagogische Angebote für Bildung und Erziehung, die über den Unterricht hinaus gehen.
Die Schulsozialarbeit stellt hierbei ein wichtiges Element dar. Die regelmäßige Präsenz schafft die notwendigen Kontakte und Verlässlichkeit, damit Schulsozialarbeit auch echte Beratung in Krisensituationen leisten kann und als verlässlicher Ansprechpartner wahrgenommen wird.
Gerade die aktuellen Entwicklungen in der Coronakrise schaffen aus Sicht von Expert:innen einen erhöhten Bedarf an Schulsozialarbeit, wovon besonders Kinder und Jugendliche aus ärmeren und sozial belasteten Familien betroffen sind. Finanzielle und soziale Bedarfe bei Schüler:innen sind ebenso gestiegen wie auch der Bedarf an Vermittlung zusätzlicher Lernförderung. Das Thema Schutz vor Gewalt bleibt zusätzlich eine drängende und zentrale Aufgabe der Jugendhilfe. Gerade Schulsozialarbeit kann in diesem Bereich präventiv wirken, schafft größere Sensibilität und ermöglicht eine schnelleres Eingreifen.
Verdoppelung der Schulsozialarbeit ermöglicht besseres und schnelleres Eingreifen in Krisensituationen
Schulsozialarbeit unterstützt und berät Familien sowohl im Alltag aber besonders auch in Krisensituationen.
Eine klare Funktionsbeschreibung der Schulsozialarbeit sorgt dafür, dass die Leistungen zielgerichtet in konkrete und eindeutige Aufgabenstellungen gefasst werden. Dies gibt Sicherheit für Funktionsinhaber:innen und das Arbeitsumfeld. Zudem schafft sie weitere Transparenz für die politischen Verantwortungsträger:innen.