Kinder und Jugend

Bedarfsgerechte Kitas

Für junge Familien ist ein ausreichendes Angebot an Kindertageseinrichtungen wichtig. In Lemgo gibt es 22 Kindergärten, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind, sieben davon in städtischer Trägerschaft. Auch auf Grüne Initiative hin wurde das Angebot der Kindertagesstätten kontinuierlich erweitert. Dabei wurde vor allem der Ausbau der Kita-Plätze für Unter-Dreijährige (U3) vorangetrieben. Hier und auch im Bereich der Über-Dreijährigen (Ü3) ist der Bedarf an Betreuungsplätzen in Lemgo derzeit weitgehend gedeckt. Die Grünen begrüßen diese Entwicklung.

Mit Blick auf die veränderten Bedürfnisse junger Familien werden wir aber auch in Zukunft Wert darauf legen, dass das städtische U3-Betreuungsangebot weiter ausgebaut wird. Die gesellschaftliche Entwicklung geht zunehmend dahin, dass Eltern ihre Kinder schon im Alter von 1 oder 2 Jahren in einer Kindertageseinrichtung betreut wissen wollen. Hier muss die Stadt Lemgo dafür Sorge tragen, dass bedarfsdeckende und qualitative Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.

Flexible Öffnungszeiten

Eltern wünschen sich flexible Öffnungszeiten, um den Anforderungen des Berufslebens gerecht werden zu können. Bisher sind die Öffnungszeiten der Lemgoer Kitas noch nicht einheitlich geregelt. Eine mögliche Betreuung über 17 Uhr hinaus ist nicht vorgesehen. Um dem Bedürfnis einiger Eltern nach längeren Öffnungszeiten entgegen zu kommen, fordern wir die Einrichtung einer so genannten „Projektkita“. Hier könnten z.B. längere Öffnungszeiten für die Eltern angeboten werden, die dieses Angebot wünschen. Denkbar wäre auch, dass verschiedene Zeitblöcke gebucht werden können. Natürlich gilt es dabei, die Interessen von Eltern und ErzieherInnen abzuwägen.

Um für solch ein Projekt eine möglichst breite Diskussionsbasis zu schaffen, sollte mit dem Jugendamtselternbeirat zusammen gearbeitet werden, für den wir darüber hinaus Stimmrecht im Jugendhilfeausschuss fordern. Die Stadt Lemgo soll außerdem die Bildung einer AG 78 anstreben, in der neben den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe die anerkannten Träger der freien Jugendhilfe sowie die Träger geförderter Maßnahmen vertreten sind. In dieser Arbeitsgemeinschaft soll darauf hingewirkt werden, dass Maßnahmen der Jugendhilfe aufeinander abgestimmt werden.

Faire Elternbeiträge

In der vergangenen Wahlperiode wurden die Elternbeiträge für die Nutzung der Kindertageseinrichtungen neu überarbeitet. Die gestufte Beitragsberechnung wich einer linearen Berechnung. Der unsoziale Sockelbeitrag wurde auf Initiative der grünen Fraktion abgeschafft. Die Grünen sprechen sich außerdem für einen innovativen Neuansatz in der Beitragserhebung aus: Künftig sollten die Beiträge für U3 und Ü3 gleich hoch liegen. Der Jugendamtselternbeirat unterstützt diese grüne Initiative. Immer mehr Mütter und Väter sind auf einen frühen Wiedereinstieg in den Beruf angewiesen. Ein angeglichener und darum gesenkter Beitrag für die U3-Betreuung würde diesem Wunsch der Eltern Rechnung tragen. Gerade Frauen erhielten hier einen finanziellen Anreiz, um früh wieder in den Beruf einsteigen zu können. Die Stadt Lemgo würde sich so attraktiv für junge Familien zeigen. Bisher haben die anderen Fraktionen den Schritt zu diesem zeitgemäßen Beitragsmodell nicht gewagt und den grünen Antrag abgelehnt.

Platz für Jugendliche

Die Stadt Lemgo bietet Kindern und Jugendlichen ein vielfältiges Freizeitangebot. Neben den verschiedenen Jugendangeboten der Lemgoer Vereine sind hier vor allem öffentliche Sportstätten wie Bolzplätze, das Streetvolleyballfeld oder die Skaterbahn am EauLe zu nennen. Mit dem Neubau des Jugendzentrums am Kastanienwall entsteht zudem ein Ort, an dem Jugendliche sich aufhalten und verschiedene Freizeitangebote wahrnehmen können.

Die Stadt Lemgo muss sich aber weiter offen zeigen für die Bedürfnisse Jugendlicher. So wird durch den Umzug des Jugendzentrums die Skateranlage an der Primkerstraße wegfallen. Unter Aufsicht und in geschützter Atmosphäre stiegen hier vor allem jüngere Teenager in diese Sportart ein. Zum Teil trainierten am alten JZ bis zu 30 Kinder. Bündnis 90/die Grünen setzen sich für die Einrichtung einer entsprechenden neuen Skaterbahn in der Nähe des Kastanienwalls ein. Hier muss die Stadt nach Lösungen suchen, damit dieses attraktive Angebot für jüngere Jugendliche aufrecht erhalten werden kann.

Jugendparlament

Ein Dauerbrenner der städtischen Jugendpolitik ist der Wunsch nach der Einrichtung eines Jugendparlamentes. Laut eines Berichtes in der Lippischen Landeszeitung vom 27.8.2013 wünschen sich zwei Drittel der 9 bis 14-Jährigen eine Beteiligung an Entscheidungen in ihrer Stadt. Kein Wunder: Auch in Lemgoer Grundschulen sind Einrichtungen wie der Klassenrat oder das Schülerparlament schulische Normalität. Hier üben Kinder früh demokratische Mitbestimmung und Streitkultur ein. Später sind SchülerInnen selbstverständlich in Klassen- und Schulkonferenzen mit Stimmrecht vertreten. Die Stadt Lemgo dagegen hält die Einrichtung eines Jugendparlamentes für verzichtbar. Die bürgerlichen Fraktionen wiesen den Antrag auf Einrichtung eines Jugendparlamentes im Rat ab. Eine einladende Politik, die Kinder und Jugendliche und ihre Wünsche ernst nimmt, ihnen Mitbestimmung zutraut und zumutet, sieht anders aus.

Unsere Ziele:

  • die Einrichtung einer Projektkita mit deutlich erweiterten und flexibleren Öffnungszeiten
  • Stimmrecht für den Jugendamtselternbeirat im Jugendhilfeausschuss
  • Einheitliche Beitragssätze für U3- und Ü3-Betreuung
  • die Einrichtung eines Jugendparlaments
  • Skaterbahn für jüngere Teenager erhalten