Wir beantragen im Ausschuss für Kultur und Tourismus die Änderung beziehungsweise die inhaltliche Präzisierung der Förderrichtlinien des Kulturfonds der Stadt Lemgo.
Ziel dieser Anpassung soll es sein, auch bereits etablierte und erfolgreiche kulturelle Angebote zu fördern und auch Mehrfachförderungen möglich zu machen – sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, wie z.B. dass kleinere Initiativen und Veranstaltungen förderfähig sind, die keine institutionellen Förderung erhalten und nicht in ein bestehendes, dauerhaft finanziertes Kulturprogramm eingebunden sind.
Begründung
Der Kulturfonds wurde im Jahr 2021 als Reaktion auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie ins Leben gerufen.
Ziel war es, insbesondere Einzelkünstler:innen und neue Projekte zu unterstützen und die gravierenden Auswirkungen der Pandemie auf die Kultur- und Musikszene abzumildern.
Im Vordergrund stand dabei auch die Förderung innovativer kultureller Konzepte.
Vor diesem Hintergrund beschloss der Kultur- und Tourismusausschuss (KUT) am 17.09.2021 folgende Förderrichtlinien für den Kulturfonds:
„Gefördert werden insbesondere Projekte, die
- sich durch inhaltliche, konzeptionelle oder methodische Innovation auszeichnen,
- mit Partnern durchgeführt werden oder Vernetzungen initiieren,
- sich mit der kulturellen, historischen, gesellschaftlichen Situation der Stadt Lemgo auseinandersetzen,
- Bildungserfolge durch die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur vermitteln,
- inklusive und/oder partizipative Ansätze berücksichtigen,
- die Öffnung in den digitalen Raum berücksichtigen,
- nachhaltig sind.
Die Erfüllung einer oder mehrerer der genannten Punkte wirkt sich positiv auf die Förderentscheidung aus.“
In der bisherigen Praxis wurde ein starker Fokus auf Projekte gelegt, die als besonders innovativ gelten.
Dies führte dazu, dass Anträge vielfach nur dann genehmigt wurden, wenn sie möglichst viele der genannten Kriterien erfüllten.
Auch eine wiederholte Förderung wurde bislang ausgeschlossen.
Wir plädieren daher für eine Neubewertung bzw. Änderung dieses engen Verständnisses der Förderrichtlinien. Aus unserer Sicht verdienen auch bewährte Kulturangebote, die bereits erfolgreich durchgeführt wurden und eine nachweisliche Nachfrage aufweisen, eine Förderperspektive –
insbesondere dann, wenn sie von unabhängigen Akteur:innen getragen werden, die keine institutionelle Unterstützung erhalten und nicht Teil eines festen Kulturprogramms sind.
Solche Projekte stehen häufig vor der Herausforderung, sich finanziell nicht selbst tragen zu können. Gerade für sie ist eine niedrigschwellige, wiederholte Förderung entscheidend, um weiterhin zur kulturellen Vielfalt in Lemgo beitragen zu können.
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