Eine beeindruckende Zahl von ca. 250 Bürgerinnen und
Bürgern versammelte sich auch am vergangenen Montag, um der Natur- und
Atomkatastrophe in Japan zu gedenken und den Betroffenen ihre
Solidarität zu bekunden. Zum Zeichen ihrer Anteilnahme hatten viele
weiße Kerzen mitgebracht. Gleichzeitig zeigten viele Anwesende mit
Fahnen und Abzeichen ihre Ablehnung einer weiteren Nutzung der
Atomkraft. Unter dem Motto „Fukushima ist überall“ protestierten
insgesamt 140.000 Menschen in über 700 Städten. Aufgerufen hatten das
Lemgoer Anti-Atom-Bündnis und verschiedene Initiativen, u.a. der BUND.
Dr. Gerhard Kuebart, Vorsitzender der
Engelbert-Kaempfer-Gesellschaft, wies mit einem Zitat von Engelbert
Kaempfer auf die gemeinsame Verantwortung aller hin: „Wir Menschen sehen
alle eine Sonne, treten alle eine Erde, atmen alle eine Luft; keine
Grenzen der Natur, keine Gesetze des Schöpfers trennen uns voneinander.“
Als „Selbstbetrug“ bezeichnete er den Glauben, dass das „Restrisiko“
der Atomkraft beherrschbar sei.
Vorher hatte Dr. Burkhard Pohl, grüner
Vorstandssprecher und Mitveranstalter der Mahnwache, an die verzweifelte
Lage der Arbeiter im AKW Fukushima erinnert. Diese seien dort, weil ihr
Unternehmen die Sicherheit missachtet habe. Auch Pohl wies auf die
Notwendigkeit des Umstiegs auf erneuerbare Energien hin: „Es darf keinen
Ausstieg auf Zeit geben, sondern nur einen echten Ausstieg. Dies heißt
aber auch, den eigenen Lebensstil zu verändern.“
Abschließend lud Andreas Rohrmann vom
Anti-Atom-Forum OWL zur Teilnahme am Lemgoer Spaziergang gegen Atomkraft
und für Erneuerbare Energien ein. Nächster Termin ist Samstag, 26.3. um
12 Uhr ab Ostertor.