Dokumentarfilm, Deutschland 2019, 101 Minuten, FSK frei
Regie: Jörg Adolph
Der Förster Peter Wohlleben veröffentlichte 2015 einen Roman über den deutschen Wald. Er erzählt von der Solidarität und dem Zusammenhalt der Bäume untereinander. Für ihn ist dabei klar: Bäume sind fühlende Wesen und der Mensch kann nur überleben, wenn es dem Wald gut geht. Der Förster reist zum ältesten Baum, besucht Betriebe in Vancouver, die Pionierarbeit im Umgang mit dem Wald leisten und unterstützt die Demonstranten im Hambacher Forst.
Bewertung durch die FBW
Als Peter Wohlleben Förster wurde, war dies der Beginn einer ganz besonderen Beziehung. Einer Beziehung zwischen Mensch und Wald. Je mehr Wohlleben über dieses Biotop herausfand, desto mehr erwuchs der Wunsch, davon zu erzählen. Und so fing Peter Wohlleben an, Bücher über den Wald und das Zusammenspiel der Bäume untereinander zu schreiben. Im Jahr 2015 veröffentlichte er DAS GEHEIME LEBEN DER BÄUME – ein Buch, das zum Bestseller und in unzählige Sprachen übersetzt wurde. Nun erfolgt die Umsetzung der faszinierenden Einblicke in eine unvergleichliche Lebensgemeinschaft der Organismen für die große Kinoleinwand. Dass die gelingt, liegt nicht nur an dem charismatischen Peter Wohlleben selbst, den Regisseur Jörg Adolph auf seinen verschiedenen Reisen durch die Welt begleitet. Dabei greift Adolph nicht nur die mediale Berichterstattung über das Buch und den Autoren auf, sondern zeigt auch, dass Peter Wohlleben im stetigen Austausch steht: mit Besuchern seiner Wald-Akademie in seinem Heimatort, mit Forschern und Förstern in anderen Ländern – und beispielsweise auch mit Demonstranten im Hambacher Forst, auf dessen Seite er sich stellt, als es darum geht, den Lebensbereich Wald vor den Interessen der Industrie zu verteidigen. Parallel dazu und ganz im Sinn und Stil des erfolgreichen Buchs widmet sich DAS GEHEIME LEBEN DER BÄUME dem Kosmos Wald. Dank der faszinerenden Bilder des Naturfilmemachers und Kameramanns Jan Haft gelingen seltene und beeindruckende Einblicke in die Lebensgemeinschaft der Bäume, die mit ihren sozialen Strukturen und der gegenseitigen Unterstützung unter Beweis stellen, dass sie auch ohne Menschen gut auf sich aufpassen können. Doch andersherum, und das stellen Peter Wohlleben und dieser Film immer wieder klar, ist es nicht so: Wir Menschen brauchen die Bäume. Und sollten deshalb nicht nur besser auf sie aufpassen. Sondern sie einfach mal in Ruhe lassen.