„Sie möchten einen pflegeleichten Vorgarten? Sie wollen dort nicht mehr Rasen mähen, Unkraut zupfen und Blumen gießen? Entfernen Sie Pflanzen und Erde. Legen Sie ein vegetationshemmendes Vlies aus und schütten Sie Kies oder Steine darauf. Fertig ist das Steinbeet. Schon entfällt die lästige Gartenarbeit!“ Das verspricht die Werbung in den letzten Jahren. Das ist ein Irrtum. Denn wuchskräftige Pflanzen wie Löwenzahn und Brennnessel werden auch diese Hindernisse überwinden. Sie lassen sich zwischen den Geröllsteinen sogar noch schlechter entfernen. Blätter und Staub bilden neue Basis für Pionierpflanzen. Auf den Steinen bildet sich schon nach kurzer Zeit Moos.
Und es gibt noch weitere Nachteile dieser Steinwüsten (siehe Bild „Geröllgärten“). Wildbienen, Schmetterlinge und andere Fluginsekten verlieren hier ihre Lebensräume. Die Steine heizen sich im Sommer auf und verändern so das Mikroklima.
Durch eine Kombination von Stauden, Bodendeckern und Gehölzen können Sie mehr erreichen. Die Bodendecker verhindern Wildwuchs (oft als Unkraut bezeichnet) und halten den Vorgarten pflegeleicht. Stauden bieten mit ihren Blüten Insekten Nahrung. Und zusammen mit Büschen, Sträuchern und Bäumchen bieten Sie Bodenbewohnern und Vögeln Lebensräume. In Verbindung mit einer Trockenmauer oder begrünten Natursteinen (siehe Bild „Steingärten“) findet sich vielleicht auch die eine oder andere Eidechse bei Ihnen ein.
Solche vegetationshemmenden Geröllgärten sind nicht pflegeleicht und klimaschädlich. Solche Steingärten sind ökologisch wertvoll: Große Flächen sind mit heimischen Pflanzen besetzt. In den Spalten zwischen den ortstypischen Natursteinen finden Insekten und Echsen einen Lebensraum. Die vielen Pflanzen speichern CO2 und sind gut für das Mikroklima.
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