und Vorstellung des Wahlprogramms in Leichter Sprache
Wir haben am Donnerstag eine Stadtführung zum Thema „Wie barriere-frei ist Lemgo“ mit Stadtführer Werner Kuloge angeboten. Er informierte die Gruppe aus Politiker*innen, Betroffenen und Interessierten darüber, wo die Straßengestaltung in Lemgo gut gelöst wurde und wo Verbesserungsbedarf besteht.
Nach der Veranstaltung haben wir unser Wahlprogramm in Leichter Sprache vorgestellt, das ab sofort hier zur Verfügung steht.
Werner Kuloge ging während der Führung auf verschiedene Punkte ein:
- Welche Arten von Barrieren gibt es?
- Wie können diese beseitigt werden oder wie können hier Hilfen bereitgestellt werden?
- Wo und Wie ist es in Lemgo gelöst oder kann es verbessert werden?
Die Führung begann am Lemgoer Marktplatz, wo auch gleich mehrere Beispiele zu finden sind. Das Pflaster auf dem Platz passt ästhetisch gut zu den historischen Gebäuden, ist aber auch an der Grenze für Rollatoren, Rollstühle und die Orientierung für Menschen mit Sehbehinderungen.
Ein erblindeter Teilnehmer erklärte dazu, wie sich Menschen mit Sehbeeinträchtigung orientieren. Taktile Elemente sind für sie das Optimum. Taktile Elemente sind Steine, die mit Rillen auf den Straßenverlauf hinweisen und mit Noppen zeigen: Achtung! Hier ist ein Richtungswechsel, Abzweigung oder Straßenkreuzung. Eine kontraststarke Ausführung (dunkle taktile Elemente bei hellem Straßenbelag und umgekehrt) helfen Menschen, die ein Rest-Sehvermögen haben.
Ersatzweise ist in der Mittelstraße die in der Mitte verlegte Gosse besonders gestaltet worden. Die Unterbrechung im Bereich des Marktplatzes wird bald nachgebessert.
Touristische Ziele: Hinweise für Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder geringen Deutsch-Kenntnissen
Touristische Ziele wie die historischen Gebäude der Stadt sollten optimalerweise mit QR-Codes ausgestattet werden, so dass Besucher sich Erklärungen als Text oder akustisch aus dem Internet geben lassen können. Tafeln in Blindenschrift und tastbare Reliefe sind ebenfalls eine gute Ergänzung.
Menschen mit Gehbehinderung können derzeit die Amtsräume und Ratssaal in den Obergeschossen des historischen Rathauses nicht erreichen, da ein Fahrstuhl oder eine andere Einrichtung zur Bewältigung des Höhenunterschieds fehlen.
Auch die Akustik im Ratssaal ist für Hörgeschädigte schlecht.
Wir GRÜNEN wollen hier Abhilfe schaffen.
Langenbrücker Tor: Barriere durch Pflasterung muss beseitigt werden
Die Stadtführung endete am Langenbrücker Tor.
Dort ist das Kopfsteinpflaster ein sehr schwer zu überwindendes Hindernis.
Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren müssen viel Kraft aufwenden, um über das holprige Pflaster zu kommen. Sie werden dadurch gehindert, vom Parkplatz in die Stadt zu kommen. Noch schwieriger ist der Weg in die andere Richtung bergauf.
Die Teilnehmer sprachen hier kontrovers über Lösungen. Ralf Kersting von den GRÜNEN vertrat konsequent die Menschen mit Behinderungen und führte dazu auch eindeutige Gesetze an.
Eine andere Teilnehmerin führte Kosten für die Stadt ins Feld.
Wir brauchen hier weitere Gespräche mit Betroffenen und Vertreter*innen aller Seiten, um eine akzeptable Lösung zu erreichen. Darum muss die Abstimmung im kommenden Hauptausschuss über eine über das Knie gebrochene Umgestaltung verschoben werden.
Wir brauchen eine integrative Lösung für Menschen mit Bewegungs-Beeinträchtigungen, Kinderwagen, Fahrräder und Fußgänger.
Mein Ziel ist es, bei der Planung von Straßenbaumaßnahmen Menschen mit Beeinträchtigungen zu beteiligen. Ein runder Tisch schon bei der Planung solcher Maßnahmen ist wichtig.
Katharina Kleine Vennekate, Bürgermeister-Kandidatin
Die Grünen forderten, die Stadt solle das Angebot der Agentur Barrierefrei NRW annehmen. Die Agentur unterstützt bei der barrierefreien Gestaltung des öffentlichen Raumes.
Sie stimmten hier mit Werner Kuloge und anderen Teilnehmer überein: Zuerst muss auf Nutzbarkeit und Teilhabe geachtet werden.
Die Form folgt der Funktion.
Unsere Inhalte in Leichter Sprache finden Sie hier: https://gruene-lemgo.de/category/leichte-sprache-2/