Radtour zeigt: Klima-orientierte Mobilitätswende jetzt!

Am 20. August haben wir mit Interessierten eine Radtour durch den Lemgoer Norden gemacht.

Wir sind am Ortsausgang Lemgo am Entruper Weg gestartet und durchs Ilsetal zur Rintelner Straße geradelt. Uwe Vogel hatte die Route ausgearbeitet. Er informierte unterwegs über Fakten zur Planung der Nordumfahrung und zeigte uns den Verlauf durch die Felder.

Am Reiterhof Quelle haben wir dann zum Zustand des Radweges und über das Gefahrenpotenzial beim Queren der Straße informiert.

Danach ging es über den Wacholderweg. Hier informierte uns Hans-Eckhard Buschmeier von der BUND-Ortsgruppe Lemgo über die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt im Ilsetal. Durch die Straßenführung würden Teile des wertvollen Biotops voneinander getrennt. Dadurch würden viele Kleintiere beim Überqueren der Fahrbahn getötet. Fangzäune sind hier nur schlechte Vermeidungsmaßnahmen, für tieffliegende Vögel und Fledermäuse bieten diese keinen Schutz.

Den Teilnehmern der Radtour zeigte Uwe Vogel die geplante Trassenführung durch das Biotop Ilsetal.

Über Entrup führte uns der Weg nach Bredaerbruch. Dort tauschten wir uns über Wiesenbiotope an der Ilse aus. Burkhard Pohl und Hans-Eckhard Buschmeier erklärten, was es mit Ausgleichsmaßnahmen und Ökopunkten auf sich hat. Flächenversiegelungen bei Bauprojekten an einem Platz können durch Ausgleichsmaßnahmen (Aufwertung von Flächen, z. B. von Ackerland zu Feuchtbiotop) ausgeglichen werden. Ökopunkte werden für Ausgleichsmaßnahmen einem Konto zugebucht, bei späteren Versiegelungen können die dann wieder abgebucht werden. Ökopunkte kann eine Stadt oder ein Straßenbaulastträger auch von anderen kaufen.

Von Bredaerbruch (Matorf) ging es dann über die Große Allee nach Leese auf den Tipp. Hier zeigte Buschmeier uns einen grundwassergespeisten Teich, an dem der BUND in vergangenen Jahren viele Molche bei der Laichwanderung schützte, darunter der geschützte Kammmolch.

Der Rest des Weges führte uns über Leese zurück ins Ilsetal, ein letzter Halt war am Alten Knick, wo die geplante Trasse sehr nah an Wohnsiedlungen entlang führt.

Einige Teilnehmer an der Tour wohnen dort in unmittelbarer Nähe. Sie fühen sich durch die B238n-Planung bedrängt. Alle Teilnehmer waren sich einig: Eine Planung einer Umgehungsstraße, die an dieser Stelle frühestens in fünf bis zehn Jahren befahren werden kann, ist nicht mehr zeitgemäß. Denn die Mobilitätswende muss jetzt in Angriff genommen werden. Verkehr muss nicht verlagert, sondern reduziert werden, damit wir Klimagase einsparen. Wir sollten alles daran legen, dass uns das gelingt. Damit auch für zukünftige Generationen noch Naherholungsgebiete im Grünen zur Verfügung stehen.

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