Neujahrsempfang – Britta Haßelmann fordert Lösung weltweiter Aufgaben durch Zusammenhalt in der EU

Rieke Bernard (Volkshochschule Detmold-Lemgo) informierte.
Die Gäste lauschten aufmerksam den Ausführungen von Rieke Bernard

Unter dem Zeichen „Vor der Wahl – wie geht es weiter mit Europa?“ stand der Neujahrsempfang von Fraktion und Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen in Lemgo. Die Palette der Gastredner hatte in der Kunstwerkstatt des Café Vielfalt für ein volles Haus gesorgt. Die Sprecher*innen des Ortsverbandes Tanja Kersting und Oliver Drexhage sowie Fraktionssprecher Dr. Burkhard Pohl begrüßten die Bielefelder Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Geschäftsführerin Britta Haßelmann, die neue Leiterin der Volkshochschule Detmold-Lemgo Rieke Bernard sowie die grünen Kreisvorsitzenden Dr. Inga Kretzschmar und Robin Wagener.

In ihren Grußworten zeigten Kretzschmar und Wagener Parallelen zu lang bewährten Handelspakten. Die Alte Hansestadt Lemgo ist hier ein geschichtsträchtiger Ort. Schon im späten Mittelalter erkannten die Handelsleute, dass in einer Gemeinschaft (der Hanse) ein sichereres wirtschaftliches Handeln möglich ist als allein. Das gelte für die Staaten Europas eben auch heute. Dabei zeige etwa die TTIP-Debatte, wie wichtig der Erhalt nachhaltiger Standards bei aktuellen Handelsverträgen sei.

Britta Haßelmann MdB beschwor vor diesem Hintergrund nicht nur die einzelnen Akteure in Politik und Wirtschaft, sich gegen Einzelstaatlichkeit und Abschottung zu stellen, sie forderte einen Schulterschluss aller proeuropäischen Parteien und anderer Organisationen gegen Populismus im Vorfeld der Europawahl. Dadurch sei eingerechteres, ökologischeres und erfolgreiches Europa zu erreichen.

Rieke Bernard, die seit Dezember 2018 die Volkshochschule Detmold-Lemgoleitet, informierte die Gäste über die aktuellen Aufgaben der VHS. In Verbindung mit dem Zusammenwachsen Europas und der Migration sieht sie als Ziel die Integration sowohl über Sprachgrundkurse als auch zukünftig über berufsbezogene Sprachaufbaukurse. Sie mahnte an, gerade die Potenziale der Geringqualifizierten zu fördern. Desweiteren plant die VHS, in den angebundenen Gemeinden wie z.B. Kalletal und Dörentrup mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam VHS-Angebote zu entwickeln, die deren Bedarfe treffen und diese vor Ort durchzuführen.

Auch das musikalische Rahmenprogramm war an das Thema angepasst. Das Trio Ma Navu spielte Klezmermusik, die sich über viele Jahre in die ganze Welt ausbreitete und Einflüsse auf die zeitgenössische Musik hat. Ma Navu sind Uwe Vogel (Gitarre), Kathrin Habich (Klarinette) und Rüdiger Grob (Kontrabass). Das Publikum zeigte sich begeistert und ließ die Künstler nicht ohne Zugabe gehen.

In der anschließenden Diskussion forderte Haßelmann die Bundesregierung auf, sich stärker für ein Atomwaffenverbot seitens der EU einzusetzen. Die Agrarsubventionen aus Brüssel müssten neu geordnet werden: Statt der Agrarkonzerne müssten Landwirtinnen und Landwirte regional unterstützt werden und ökologische Kriterien gelten.

Nach der Veranstaltung zeigten sich Ortsverband und Fraktion positiv überrascht. „Ich habe mich über das große Interesse gefreut. Das ist Rückenwind für die Europawahl!„, meinte Ortsverbandssprecherin Tanja Kersting. „Mit diesem Interesse am Zusammenhalt wollen wir Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit in der EU voran bringen; und Nationalismus zurückdrängen.“

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