Mehr Solar-Energie auf Lemgos Dächern – Rats-Nein ist ein Rückschritt für Klima und Anwohnerschaft

historisches Gebäude mit PV-Anlage - Text (siehe Beitrag)

Es ist höchste Zeit für echten Klimaschutz.
Das zeigten wieder die Sturmkatastrophen in der Bretagne oder die Überschwemmungen in der Toskana.
Es gibt viele Gründe, warum wir auf kommunaler Ebene – auch im Sinne der nächsten Generationen – handeln müssen.
Lemgo möchte bis 2035 klimaneutral sein.
Ein ganz wichtiger Baustein ist der Ausbau der Solarenergie.

Lemgos Bürger:innen wünschen sich mehr Photovoltaik in der City.
Viele Anwohner:innen möchten ihre Wärmeversorgung umstellen und brauchen dafür Platz auf dem Dach.
Die alten Vorschriften von 90 cm Abstand zu First und Rand stehen diesem Ziel oft im Wege.
Viele Bürger:innen hatten dies in der Vergangenheit kritisiert.
Sie wünschen sich mehr Möglichkeiten zum Schutz des Klimas.
Daraufhin wurde an einer neuen Satzung für die Solarenergie bzw. Photovoltaik (PV) gearbeitet.

SPD, Grüne, BfL und EsL wollten den Abstand auf ca. 30 cm zu First und Rand (etwa ein Dachziegel) begrenzen.
Diese Regelung wurde in zwei Ausschüssen mit klarer Mehrheit beschlossen.
Als der Stadtrat am 30. Oktober zusammenkam, lag die 30 cm-Regelung als Vorlage der Verwaltung zur Abstimmung vor.
Dort fehlten viele Mitglieder, andere galten als befangen, und am Ende einer durchaus turbulenten Sitzung stimmte eine Mehrheit von CDU, FDP und AFD inklusive des Bürgermeisters mit Nein.
So wurde der Ausbau von mehr Solar-Anlagen auf Lemgos Dächern verhindert.

Diese Entscheidung ist ein Rückschritt für die Klimaziele in Lemgo.
Hier wurde eine Chance vertan, sich weiter von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen.
Den interessierten Anwohner*innen bleibt es verboten, kostengünstig und sauber auf ihren Dächern Energie zu gewinnen.

Wenn Lemgo es ehrlich mit dem Ausbau der Erneuerbaren meint, dann ist jedes Dach und jedes Kilowatt wichtig.
Wir Grünen werden daher mit den anderen Fraktionen weiter für eine neue Satzung und für mehr Photovoltaik auf Lemgos Dächern streiten.

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Ein Kommentar

  1. Mit der neuen Regelung (es bliebe ein Abstand zu den Dachrändern, es gäbe Vorgaben bei den Farben und anderes) wären die Anlagen für an der historischen Altstadt Interessierte optisch kaum störend empfunden worden. Historie bedeutet auch, dass Häuser über die Jahrhunderte an die technischen Möglichkeiten angepasst wurden.
    Wir haben durchaus die Bedenken des Denkmalschutzes abgewogen. Die wurden ja nicht zum ersten Mal vorgebracht.

    Mit der Ablehnung der Vorlage wurde eine Chance zur Verbesserung der Unabhängigkeit von fossilen Energieträger und ein mehr oder weniger kleiner Schritt zu mehr Klimaschutz vertan.
    Ich halte es nicht für sinnvoll, die in der Altstadt erzeugbare Strommenge zur in der Stadt benötigten ins Verhältnis zu setzen.
    Denn die Bewohner*innen und die Gewerbetreibenden vergleichen die erzeugbare Strommenge mit ihrer eigenen Stromrechnung und da ist es durchaus relevant.
    Fachleute erklären den Menschen, dass jedes Grad, um dass sie ihre Heizung runter regeln, für sie Kosten senkt. Aber es bleibt ihnen verboten, kostengünstig und sauber auf ihren Dächern Energie zu gewinnen.

    Es gilt, sich weiter zu entwickeln. Vertane Chance heißt hier nicht historisch vertane Chance. Denn wir können und werden unsere Chance nutzen, die in die Jahre gekommene Satzung zeitgemäß zu überarbeiten. Wir werden an dieser Stelle nicht lockerlassen. Gewerbetreibende und in der Innenstadt Wohnende haben ein Recht darauf, ihre Energie im Rahmen der Möglichkeiten selbst zu gewinnen. Dafür setzen wir uns ein. Ich freue mich auf konstruktive Einbringungen.