„Lippe muss frei von Atomstrom werden“ – weiterhin starker Zuspruch bei Lemgoer Mahnwache – Nächster Termin: 4.4., 18 Uhr

Nie wieder solche Bilder - Nuklear-Kontaminationsmessung bei Kind

Bei der dritten Mahnwache zur Naturkatastrophe und den verheerenden Folgen im AKW Fukushima erschienen auf dem Lemgoer Marktplatz erneut rund 160 Teilnehmer. Dies zeigt, wie sehr die Ereignisse in Japan und die Zukunft der Energiepolitik die Menschen auch in Lemgo bewegen.

Willi Hennebrüder vom BUND Lemgo wies in seiner Ansprache darauf hin, dass Betreiber und Politik nur scheibchenweise mit der Wahrheit ans Licht kämen. Nach wie vor würden die Risiken der Atomkraft als „Restrisiko“ verharmlost. Dies gelte in Deutschland wie in Japan. Dort sei erst jetzt zugegeben worden, dass sich in mindestens einem Reaktor eine Kernschmelze vollzogen habe. Willi Hennebrüder: „Für diese großen Risiken haften nicht die Leute aus der Chefetage, nicht die Befürworter in der Politik und auch nicht die Bezieher von Atomstrom.“ Damit verbunden sei eine Glaubwürdigkeitskrise. Ein Beispiel sei das Endlager Asse II, wo nach nur wenigen Jahren der gesamte Atommüll wieder aus dem Lager entfernt werden muss.

Für den BUND stellte Hennebrüder Forderungen für den Kreis Lippe: Dieser müsse möglichst schnell frei von Atomstrom werden und das Energieeinsparpotenzial von rund 20 % müsse endlich ausgeschöpft werden. Dann sei eine Abschaltung aller Atomkraftwerke möglich: „Gleichzeitig muss die Politik vor Ort die Zahl der Energieberater erhöhen und dies müssen die Politiker in Lippe auf den Weg bringen.“

Zweiter Redner war der SPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Berghahn. Er erinnerte an die Katastrophe von Tschernobyl und beschrieb die damaligen Folgen auch für die hiesige Bevölkerung. Man habe sich die Frage gestellt, was man den eigenen Kindern noch zu essen geben dürfe. Gelernt habe man daraus nichts, stattdessen hätten die AKW-Betreiber immense Subventionen erhalten, um den Atomstrom bezahlbar zu machen. Berghahns Forderung: Die Politik müsse nun endlich die Weichen für den möglichst schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien stellen.

Für das Aktionsbündnis kündigte Dr. Burkhard Pohl an, dass man die Montagsmahnwachen fortsetzen werde, auch als klares Signal der Bürger an die Politik mit dem Ziel des Atomausstiegs. Beginn ist montags 18 Uhr auf dem Marktplatz. Für den Ostermontag, 25.4., rief er außerdem zur Teilnahme an der Tschernobyl-Demonstration am AKW Grohnde auf.

Am kommenden Montag, 4.4., findet um 19 Uhr außerdem ein offenes Treffen des Anti-Atom-Bündnisses zur Besprechung konkreter Initiativen für eine neue Energiepolitik vor Ort statt. Der Ort wird bei der Mahnwache bekannt gegeben.

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