Die Bundesregierung hat sich auf die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken verständigt. Dies kann sich mittelbar auch auf Lemgo und seine Stadtwerke auswirken.
Dazu erklärt Dr. Burkhard Pohl, Fraktionsvorsitzender der Grünen und Mitglied des Aufsichtsrates der Stadtwerke:
„Mit ihrer Entscheidung für längere AKW-Laufzeiten hat die Bundesregierung die Kommunen vor den Kopf gestoßen. haben Die Stadtwerke haben ihre Energiepolitik an den bisherigen Regelungen ausgerichtet und erhebliche Investitionen insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energien geleistet und weitere geplant. Die 230 Stadtwerke in NRW investieren mehr als 1,4 Mrd. Euro jährlich in den Ausbau der kommunalen Infrastruktur. Gerade die Stadtwerke Lemgo. tragen durch den Ausbau der Erneuerbaren und der Energieeffizienz zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei. 2010 investieren sie allein in Photovoltaik über 1 Mio. Euro.
Nun wird dem Umbau zu einer effizienten und nachhaltigen Energieversorgung die Planungsgrundlage entzogen. Geplante Investitionen in Milliardenhöhe drohen in den nächsten Jahren zurückgestellt zu werden. Davon betroffen sind neben der Branche der Zukunftsenergien auch unsere Handwerksbetriebe. Und nicht zuletzt profitiert Lemgo als Eigentümer der Stadtwerke unmittelbar von den Einnahmen.
Dabei ist die Verlängerung um durchschnittlich zwölf Jahre reine Augenwischerei. Denn nicht die Restlaufzeit, sondern die Reststrommengen werden für die Berechnung der Verlängerung zu Grunde gelegt. Das kann zur Folge haben, dass es letztlich zu einem Weiterbetrieb auch nach 2040 kommt. Das bedeutet, dass die Kommunen auf Jahrzehnte keine Planungssicherheit in Energiefragen haben werden.“
Schließlich bleiben die potenziellen Gefahren durch die Atomenergie bestehen. Dies gilt nicht nur für OWL etwa durch das benachbarte AKW Grohnde, sondern weltweit durch Atomkraftwerke, ungelöste Endlagerung und den Uranabbau in ungeschützten Gebieten der südlichen Halbkugel.“