Kunstrasen Walkenfeld: Der letzte (Auf-)Schrei

Die Lippische Landeszeitung berichtete am 13. Juni, dass beim Umbau der Sportanlage Walkenfeld (Lemgo-Brake) nun zum Verfüllen statt Plastikgranulat Kork verwendet wird. Hintergrund ist ein Schnellbrief des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Darin steht, dass die EU schon bald das Kunststoffgranulat auf Sportplätzen verbieten wird. Mit dem Verbot kommt auch eine Verpflichtung, bestehende Anlagen nach Plan zeitnah umzurüsten. Denn das Kunststoffgranulat ist der drittgrößte Verursacher von Mikroplastik in Natur und Nahrungskette. Wie dem Bericht auch zu entnehmen ist, beziffert die Verwaltung die Mehrkosten auf 10.000 €.

Mehrkosten? Es macht uns stutzig, dass hier ausschließlich die Mehrkosten beziffert wurden. Denn was wäre passiert, wenn nicht ein Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen auf den Brief vom Mai hingewiesen und in letzter Sekunde Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hätte (an dieser Stelle nochmal: Danke, Tom!)? Auf dem Sportplatz wäre das Plastik verarbeitet worden. Anschließend hätte die Stadt Lemgo Post von der EU bekommen. Rückbau, Entsorgung und Einbau neutralen Materials hätten weit über 100.000 € gekostet – für einen neuen Sportplatz. Der Fairness halber wäre es wohl an dieser Stelle richtig gewesen, von 100.000 € Einsparung durch die Grünen zu sprechen.

Die Sanierung steht nun auf zwei älteren Anlagen aus: dem Jahnplatz am Bruchweg und dem Sportplatz in Kirchheide. Möglicherweise wird es aber noch eine Übergangsfrist geben.

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