Konstruktives Gespräch über Inklusion und Integration in Lemgo

Dr. Burkhard Pohl, Sigrid Beer und Torsten Buncher im Gespräch zur Inklusion
Dr. Burkhard Pohl, Sigrid Beer und Torsten Buncher im Gespräch zur Inklusion

In angeregter Atmosphäre haben die grüne Parlamentarische Geschäftsführerin Sigrid Beer MdL und Bürgermeisterkandidat Torsten Buncher mit Lemgoer BildungsexpertInnen über Inklusion und Integration diskutiert. VertreterInnen von Lemgoer Schulen, der Flüchtlingshilfe, Lebenshilfe und Stadtelternschaft waren zum Fachgespräch ins Café Vielfalt gekommen.

Deutlich wurde: Die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen an Lemgos Schulen ist voll im Gange. Die Anwesenden forderten einen Lemgoer Inklusionsplan, der frühzeitig die Verteilung von Kindern mit Förderbedarf auf mehrere Grund- und weiterführende Schulen organisieren soll. Torsten Buncher sicherte dafür volle Unterstützung zu. An die Adresse des Landes ging die Bitte, auch Schulen mit großer Schülerzahl angemessene Bedingungen zu bieten, damit auch dort inklusive Beschulung in kleinen Klassen möglich sei. Die Eltern insistierten auf der Wahlfreiheit für eine bestimmte Schulform bei inklusiver Beschulung. Der Vertreter der Flüchtlingshilfe fragte nach Konzepten zur schulischen Integration von Flüchtlingen.

Sigrid Beer betonte, dass Flüchtlinge auch die OGS besuchen müssten, um die Integration von Kindern und Eltern zu erleichtern. Eine Deckelung wie in Lemgo sollte überprüft werden. Beer warf die Frage auf, inwiefern Lemgo die vom Land gestellten Sachmittel für Inklusion abgerufen habe; NRW-weit sei der entsprechende Landestopf bisher nur zu einem Drittel in Anspruch genommen worden.

Torsten Buncher forderte mehr Aufmerksamkeit für die Übergänge zwischen Kita, Schule und Ausbildung. Hier müssten SchülerInnen gut begleitet werden, und diese Aufgabe werde er als Bürgermeister angehen. Buncher mahnte Realitätssinn bei der Schulplanung an – das Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem ohne ausreichende Schüler sei fatal. Die Stadt müsse die Chancen nutzen, die das neue Schulgesetz bietet, um etwa Hauptschulabschlüsse auch an Realschulen zu ermöglichen.

Einig waren sich alle Anwesenden, solche Gespräche gern häufiger zu führen. Ein Austausch über die Grenzen der Schulträger und -formen hinweg sei für alle fruchtbar.

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