Grünes Frauenfrühstück rund um die Gesundheit

Gruppenbild mit Elizabeth Junghärtchen, Julia Eisentraut, Schahina Gambir, Dr. Katharina Kleine Vennekate und Barbara Blomeier - Text: Grünes Frauenfrühstück - Frauen und Gesundheit im Blick

Beim Grünen Frauenfrühstück am 12. März stand in diesem Jahr das Thema Gesundheit im Vordergrund.

#blödwenndawasfehlt!

Über 40 Frauen aus Lippe, Herford und Bielefeld waren ins Café Vielfalt gekommen und diskutierten das Thema Frauen und Gesundheit.

Dr. Katharina Kleine Vennekate (stellvertretende Fraktionssprecherin) und Elizabeth Junghärtchen (Sprecherin des Ortsverbands) begrüßten die Gäste und Rednerinnen.

Barbara Blomeier (Vorsitzende des Landesverbandes der Hebammen NRW) referierte über die gesundheitliche Versorgung im Rahmen der Geburtshilfe.
Es sei eine gute Regelung, dass schwangere Frauen das Recht auf eine Versorgung durch eine Hebamme haben
und die Entbindung auch nur allein von einer Hebamme durchgeführt werden kann.
Die Landesregierung setze sich dafür ein, dass freie Hebammen in Krankenhäusern die Geburt begleiten können.
Hier habe sich einiges in den letzten Jahren verbessert.

Allerdings sei die Versorgung durch Hebammen in den letzten Jahren immer kritischer geworden.
Ein entscheidender Faktor sei, dass freie Hebammen als Selbständige arbeiten
und sich über die Abrechnung der einzelnen Geburten finanzieren.
Eine Grundfinanzierung für die Bereithaltung von Hebammentätigkeiten gibt es nicht mehr.

Auch Kommunen könnten einiges tun.
So könnten städtische Räumlichkeiten für stillende Mütter zur Verfügung gestellt werde, wenn die Mütter mit ihren Kindern in der Stadt sind.
Auch kann eine Stadt versuchen, die Hebammenversorgung gemeinsam mit anderen Kommunen zu stabilisieren.

Danach sprach Schahina Gambir (Bundestagsabgeordnete der Grünen aus dem Kreis Minden-Lübbecke.
Schahina Gambir ist Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Obfrau in der Enquete Kommission  „Lehren aus Afghanistan (für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands)“.
Sie berichtete von der bedrückenden Situation von Frauen in Afghanistan.

Frauen und Mädchen werden in Afghanistan ihrer Grund- und Menschenrechte beraubt.
Sie dürfen sich nicht frei bewegen, Bildung und Arbeit sind ihnen verboten und der Zugang zu medizinischer Versorgung wird ihnen verwehrt.
Sie werden vom öffentlichen Leben ausgeschlossen.
Bei Gegenwehr müssen sie mit drakonischen Strafen rechnen oder sogar mit dem Tod.

Wir müssen unserer Verantwortung auch weiterhin nachkommen
und der afghanischen Bevölkerung beistehen.
Bei unseren Hilfsmaßnahmen wie der humanitären Hilfe
und bei der Unterstützung der afghanischen Zivilgesellschaft
müssen wir den Fokus auch weiterhin auf die Belange von Frauen und Mädchen legen.
Die Rechte von Frauen und Mädchen sind nicht verhandelbar.

Schahina Gambir

Anschließend nahm Julia Eisentraut (Landtagsabgeordnete der Grünen aus Oerlinghausen) den thematischen Faden auf.
Sie ist wissenschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion
und kritisierte, dass Frauen nach wie vor zu wenige Stellen in in Wissenschaft und Forschung besetzen.

Das hat Konsequenzen. So werden Medikamente und ihre Wirkung häufig nur an Männern getestet. Das führt zu negativen Folgen für Frauen und ihre Gesundheit.

Julia Eisentraut, MdL

Sie ging auf die neusten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz ein:
Hier sind ebenfalls hauptsächlich Männer beteiligt.
Für eine diskriminierungsfreie und faire Entwicklung und Nutzung von KI ist eine Beteiligung von Frauen, aber auch Menschen mit chronischen Erkrankungen, Menschen mit Migrationshintergrund und LGBTIQ*-Menschen zwingend notwendig.

Es ist wichtig, dass wir uns einmischen und auf eine faire und gerechte Anwendung der Digitalisierung drängen.

Julia Eisentraut

Dr. Katharina Kleine Vennekate erinnerte an die mutigen Frauen in der Ukraine, im Iran, Afghanistan und an anderen Orten.

Frauensolidarität hört nicht an den Grenzen von Lemgo oder Deutschland auf, sondern sie gilt weltweit.

Der Aufruf „Frauen – Leben – Freiheit“ der iranischen Frauen verpflichtet uns, Frauen in ihrem Kampf um Frauenrechte zu unterstützen. Packen wir es an.

Dr. Katharina Kleine Vennekate

Elizabeth Junghärtchen dankte allen Helferinnen und besonders Claudia Stolz für die gute Organisation im Vorfeld. 

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