Am Mittwoch wird das neue Schulgesetz mit einer
breiten Mehrheit im Landtag NRW beschlossen. Dies verändert auch die
Ausgangslage für die Schulentwicklungsplanung in Lemgo.
Dazu erklären Dr. Burkhard Pohl und Gertrud Lehmann, Mitglieder im Schulausschuss:
„Wir freuen uns über diese wichtigen Impulse aus
Düsseldorf. Gute Schule kann nur miteinander gelingen – Dank an
Ministerin Sylvia Löhrmann und Respekt für die Einigung von CDU, SPD und
Grünen. Mit dem Schulfrieden in NRW ergeben sich nun auch neue
Perspektiven für die Schulplanung in Lemgo. Diese müssen wir in Ruhe
angehen – voreilige Beschlüsse sind unangebracht.
Bei den Grundschulen setzt die Landesregierung auf
wohnortnahe Schulen und will den Klassenfrequenzrichtwert nach und nach
senken. All dies muss für Lemgo berücksichtigt werden, wenn wir auf
geringere Anmeldezahlen und fortbestehende Einzügigkeit reagieren. Wir
fordern weiter einen Runden Tisch Bildung für Lemgo; das hatten andere
Parteien bisher abgelehnt. Jetzt ist es aus unserer Sicht an der Zeit,
dies auf Basis des NRW-Schulfriedens umzusetzen.
Auch in der Sekundarstufe bietet das Schulgesetz
neue Optionen. Lemgo sollte perspektivisch ein längeres gemeinsames
Lernen ab Klasse 5 prüfen. Am Schulzentrum Heldmanskamp z.B. besteht
bereits jetzt eine gute Kooperation zwischen den Schulen, die sich
weiterentwickeln lässt. Verschiedene Strukturen sind möglich, da der
Standort langfristig wohl mindestens vierzügig bleibt.
Wir fordern schließlich beherzte Schritte zur
Inklusion in den Bildungseinrichtungen. An einigen Schulen ist seit
Jahren ein guter Anfang durch den Gemeinsamen Unterricht gemacht. Diesen
Standard gilt es mit Hilfe eines Inklusionsplans auszubauen. Hier
erwarten wir aber auch Unterstützung durch das Land.
Den aktuellen Entwurf zum Schulentwicklungsplan
Lemgo sieht die grüne Fraktion kritisch. Der Entwurf ist bereits jetzt
durch die Entwicklungen in Lemgo und in NRW überholt. Die
nicht-öffentliche Vorstellung im Schulausschuss hat deutliche Defizite
und Lücken am Entwurf aufgezeigt, die nicht zuletzt durch falsche
politische Vorgaben der Ratsmehrheit Ende 2010 bewirkt wurden. Sinkende
Anmeldezahlen und Einzügigkeit mehrerer Schulen sind ein Fakt: Die
einseitige Konzentration der Planer auf die Schließung der Ostschule
tragen wir aber gerade deshalb nicht mit.
Am 19. Oktober wird das neue Schulgesetz
verabschiedet. Danach werden die Karten im Lande neu gemischt. Wir
sollten in Lemgo daher keine verfrühten Festlegungen treffen. Mit dem
Schulfrieden im Land als Leitlinie sollten wir auch in Lemgo sorgfältig
und im Dialog mit den Betroffenen entscheiden.“