Lemgo soll sich gegen jegliche Fracking-Vorhaben in der Stadt und der Region aussprechen. Dies fordern die Fraktion von Grünen und SPD in einem gemeinsamen Antrag an den Rat. In einem Resolutionsentwurf fordern sie: „Die Alte Hansestadt Lemgo spricht sich konsequent gegen mögliche zukünftige Probebohrungen, Erschließungen und Förderungen unkonventioneller Gasvorkommen (‚Fracking‘) aus. Die Stadt wird daher keine Flächen für Frackingvorhaben zur Verfügung stellen.“
Weiter soll die Bundesregierung aufgefordert werden, per Bundesgesetz jegliche Frackingvorhaben zur Gas- und Ölförderung auszusetzen.
Dieser Antrag sei längst überfällig, so der grüne Fraktionsvorsitzende:
Weite Teile Lippes und von OWL sind potenzielles Fracking-Gebiet. Es herrscht große Unruhe, viele Kommunen und auch der Kreis Lippe haben sich bereits gegen diese umweltgefährdende Fördermethode ausgesprochen. Dies wollen wir unterstützen. Wir haben in Lemgo das strategische Ziel, weiterhin führend in der umweltfreundlichen Energieerzeugung zu sein. Daran arbeiten unsere Stadtwerke erfolgreich. Fracking-Projekte in der Hand transnationaler Konzerne würden diesen Zielen widersprechen.
Dr. Burkhard Pohl
Es ist unverantwortlich, unseren Kindern eine risikobeladene Zeitbombe unter der Erde zu hinterlassen. Die SPD-Fraktion ist gegen jegliche Versuche dieser Art und sucht andere Lösungen den ungebremsten Energiehunger zu stillen.
Udo Golabeck
Im Rahmen des Frackings wird eine Flüssigkeit, bestehend aus einem Gemisch aus Wasser, Chemikalien und Stützmitteln (Sand, Ton, chemische Additive) unter hohem Druck in das Speichergestein gepresst, um es aufzubrechen und durchlässig zu machen. Negative Folgen für das Grundwasser sind zu befürchten. Auch das Gutachten der NRW-Landesregierung von 2012 hält Bohrungen zur Aufsuchung und Gewinnung von unkonventionellem Erdgas in NRW für unverantwortbar.