Mobil in Lemgo mit allen (Verkehrs-)Mitteln
Menschen sind mobil bis ins hohe Alter. Viele Wege werden unter 5 km zurückgelegt. Viele Menschen pendeln aber auch in die benachbarten Städte und Oberzentren. Für all diese Bedarfe brauchen wir in Lemgo einen guten Mix der Angebote.
Dies gilt gerade im Zeichen der Klimakrise. Lemgo möchte allein bis 2030 ein Drittel des Anteils am KfZ-Verkehr reduzieren. Dies geht nur mit wirksamen Maßnahmen – und deshalb muss der Verkehr mit ins Klimaschutzkonzept.
Wir möchten das bestehende Radverkehrskonzept zu einem Mobilitätskonzept um die Belange der Fußgänger*innen und des ÖPNV erweitern. An Mobilstationen soll ein problemloser Umstieg von Bahn oder Bus auf das Rad möglich sein.
Mehr Fahrrad wagen!
Mobilität gerecht gestalten
Immer mehr Menschen setzen auf den Gesundheitsaspekt beim Radfahren, in der Freizeit und auf dem Weg zur Arbeit. Viele entdecken die Vorzüge des schnellen Fortkommens mit dem Fahrrad in der Alten Hansestadt Lemgo und leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Für die Zukunft möchten wir mehr Menschen dazu bewegen, Alternativen zum Auto zu entdecken. Die Alte Hansestadt Lemgo hat die ideale Größe, den Anteil des Radverkehrs auf mindestens 25 % am Gesamtverkehr zu erhöhen. Neben schnellen Radwegeverbindungen von Nord nach Süd und von Ost nach West, ist eine gerechte Gestaltung der Mobilität notwendig. Wurde früher der Verkehrsraum von der Mitte der Straße – also vom Auto her geplant – so sind heute die Bedarfe der Fußgänger und Radfahrer bevorzugt zu berücksichtigen. Das Auto soll nicht mehr unsere Stadt dominieren, weil es das gesellschaftliche Leben aus dem Straßenraum verdrängt. Das Fahrrad ist der Schlüssel zur Verkehrswende auch im ländlichen Raum.
Den Stadtverkehr sicherer machen
Ein subjektives Sicherheitsgefühl entscheidet häufig bei der Nutzung von bestehenden Fuß- und Radwegen. Fuß- und Radwege, die in die Jahre gekommen sind, müssen auf Sicherheitsstandards geprüft werden, um zukünftig Unfallschwerpunkte zu vermeiden. Es soll eine Daueraufgabe sein, den Stadtverkehr sicherer zu machen.
Radwegeverbindungen zu den Ortsteilen verbessern
Etwa 16.000 Menschen leben in den Lemgoer Ortsteilen. In den vergangenen Jahren ist leider immer mehr Infrastruktur in den Ortsteilen verloren gegangen. Die Menschen sind auf die Angebote im Zentrum der Stadt angewiesen. Umso wichtiger ist es – neben dem Stadtbus – , alternative Wegeverbindungen in die Innenstadt auszubauen, Lücken zu schließen und schadhafte Strecken wiederherzustellen.
Radverkehrsplanung professionalisieren
Bund und Land bieten zahlreiche Fördermöglichkeiten für den Bau klimafreundlicher Infrastruktur. Gelder, die dringend benötigt werden, um den anerkannten Standard in der Alten Hansestadt Lemgo weiter auszubauen. Gute Kenntnisse der finanziellen Anregungen erlauben es, eine schnelle Umsetzung des Radwegekonzeptes zu realisieren und damit das Angebot für klimafreundlichen Nahverkehr zeitnah zu verbessern.
Das haben wir vor:
- Radvorrangrouten (z.B. in die Ortsteile): Wahmbeck
- Radwege: mehr, sicherer und besser: Lüerdissen, Liemer Weg, Hörstmar; Bruchweg + Bismarckstraße
- Fahrradstreifen deutlich markieren (Beispiel: Regenstorstraße Richtung Dörentrup)
- Mehr sichere Radabstellanlagen, Neubau einer Fahrradgarage am Bahnhof Lüttfeld
Stadtbus – nachhaltig unterwegs
Der Lemgoer Stadtbus bietet nicht nur vielen Lemgoer*innen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sondern leistet vor allem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in unserer Stadt. Fachplanern dient das Lemgoer Stadtbussystem häufig als Blaupause für die Umsetzung eines funktionierenden Systems für andere Städte der Größe Lemgos. Der Stadtbus ist für die Zukunft einer nachhaltigen Mobilität unverzichtbar.
Das haben wir vor:
- 6-monatiger Testlauf „Sonntagsbus“ mit Zielvorgaben für ein Dauerangebot
- Busangebot nach Abendveranstaltungen am Wochenende
- Jugendangebote im ÖPNV
- Verbindungen in die Fläche verbessern und mit anderen Anbietern abstimmen
Parken am Bedarf ausrichten
In Lemgo ist ausreichender Parkraum vorhanden. Durch digitale Verkehrsleitung sollen künftig die bestehenden Parkflächen effizienter genutzt werden. Weitere Bedarfe etwa am Innovation Campus werden bereits durch das neue Parkhaus gedeckt. Zusätzliche Parkhäuser auf unversiegelter Fläche, wie an der Liebigstraße geplant, lehnen wir als unnötig ab. Auch für den fast brachliegenden Parkplatz Bleiche sollte sich die Stadt alternative Nutzungen überlegen. Lemgo braucht eine neue PKW-Stellplatzsatzung. Wir möchten dabei anfallende Ablösebeiträge bevorzugt zur Förderung anderer Verkehrsträger einsetzen.
Das haben wir vor:
- Kein zweites Parkhaus am Innovation Campus auf unversiegelter Fläche
- Neue Satzung: Stellplatzablöse für Bus, Rad und andere Mobilität einsetzen; ÖPNV-Matrix einsetzen
Freie Fahrt für die Bahn
Der Klimaschutz im Verkehr braucht die öffentlichen Verkehre zu Bus und zu Bahn. Deshalb ist die Verbindung von Bielefeld und weiter bis Barntrup richtungsweisend.
Viele Menschen möchten wieder mit der Bahn über Lemgo hinaus fahren. Die Chancen stehen besser als je: Parteiübergreifend gibt es Zustimmung im Kreis. Und die an der Strecke beteiligten Vereine sind sehr aktiv und auch die Hochschule ist im Boot.
Das haben wir vor:
- Begatalbahn reaktivieren in Abstimmung mit dem Bus-ÖPNV, das Konzept „Smart Railway“ unterstützen
- Den Lipperländer nach Bielefeld für einen besseren Takt ausbauen
Sanieren statt planieren: Nordumgehung ade
Die Planungen zur Nordumgehung sind aus der Zeit gefallen. Die Verkehrswende braucht keine neuen Straßen durch unzerstörte Natur und Landschaft – wir möchten das Ilsetal erhalten. Trotz immer neuer Gutachten bleibt es dabei: Die erwarteten Entlastungen für die Innenstadt sind zu gering, um eine teure und umweltzerstörende Trasse zu rechtfertigen. Der Verkehr mit Auto und LKW hat genügend Strecken in und um Lemgo zur Verfügung. Diese Wege gilt es instand zu halten und zielführend für andere Verkehrsmittel zu öffnen.
Das haben wir vor:
- Naherholungsgebiet Ilsetal erhalten – Keine Nordumgehung
Elektrisch mobil
Elektromobilität ist ein Baustein, um uns auch weiterhin umweltgerecht und sinnvoll fortbewegen zu können. Wir benötigen eine sinnvolle Infrastruktur mit Ladepunkten in der Nähe unserer Wohnungen oder an unseren Eigenheimen. In Lemgo fehlen Ladepunkte an öffentlichen und privaten Parkflächen, z.B. Supermärkten und Industriebetrieben. Hier muss die Stadt viel offensiver Angebote machen und Anreize schaffen.
Die Möglichkeiten der Brennstoffzellentechnik wollen wir bei der Umstellung des Stadtbusses prüfen.
Das haben wir vor:
- Mehr Ladepunkte an städtischen Parkflächen und in der Innenstadt – für KfZ und für E-Bikes
- Den Stadtbus schrittweise auf alternative Technologien umbauen.
- Mehr Elektrofahrzeuge im städtischen Fuhrpark
Wir fördern Klimaschutz durch Smart City
Smart City ist ein Teilbereich der Digitalisierung. Abläufe in unseren Städten können damit intelligent gesteuert werden. Gegenwärtig wird in Lemgo an der komfortablen Verkehrsleitung hin zu freien Parkplätzen in der Stadt geforscht.
Wir GRÜNE möchten durch Smart City mehr Aufmerksamkeit auf zukunftsorientierte Mobilität richten. Smart City-Lösungen sollen dazu führen, dass der ÖPNV stärker akzeptiert wird und dass individuelle Mobilität verringert wird.
Das haben wir vor:
- Die Forschung zu Smart City soll Klima- und Umweltschutz in den Mittelpunkt stellen.
- Smart City soll zu einer klimaschonenden Verkehrsleitung führen.