Grün in der Stadt. Umweltausschuss besichtigt Wallanlagen

Umweltausschuss besichtigt Grün auf Wallanlagen
Wallbegang mit Hans-Friedrich Meiercord. 4.v.l.: Ludger Brohl, grüner Vertreter im Umweltausschuss

Am vergangenen Montag informierte sich der Ausschuss für Umwelt-, Klima- und Hochwasserschutz vor Ort über den Grüngürtel des Stadtwalls. Unter der kundigen Leitung von Hans-Friedrich Meiercord, Leiter des Betriebes Forst+Grün Lemgo, gewannen die Teilnehmenden Einblick in die vielfältigen Funktionen des Wall. Meiercord berichtete über die Diversität des Baumbestandes und über den Ausgleich der Interessen von Mensch und Natur.

So besitze jede Baumart ihre eigene Geschichte und Funktion – z.B. dienten Hainbuchen und Pappeln als Holzlieferanten in der Frühen Neuzeit, während Totholz heute Nistplätze für Spechte bereit stelle. Dem Entenfüttern am Wall erteilte Meiercord eine deutliche Absage: Dies fördere die Eutrophierung (Überdüngung) der Gewässer und damit das Fischsterben.

Der Betriebsleiter ging auch auf die veränderten Kriterien bei der Wallgestaltung ein.  Bauliche Veränderungen der vergangenen Jahre zeigten einerseits betriebswirtschaftlichen Nutzen, andererseits stärkten sie die Funktion des Walls als Ruhezone und Verkehrsader zugleich. Hierzu zählen der Übergang von pflegeintensiven Blumenbeeten zu ausgedehnten Grünflächen und die Anlage eines haltbaren Bitumenbelages. Der Wallring werde heute von immer mehr Menschen als Freizeitanlage und als täglicher Verkehrsweg zur Arbeit und Schule genutzt.

Sorgen bereiten Meiercord die Kürzungen der Unterhaltungskosten im Betrieb Forst und Grün Lemgo. Der vortreffliche Zustand der 590 Bäume und 3,5 km Wegstrecke sei durch die aktuellen Sparbeschlüsse (50.000 €) nicht akut bedroht, aber weitere Einsparungen würden zwangsläufige Engpässe bei der Grünpflege mit sich bringen.

Ausschussvorsitzender Dr. Burkhard Pohl dankte Herrn Meiercord für die umfangreiche Information über ökologische und städtebauliche Belange des nördlichen Wallringes. Für den Herbst planen die Ausschussmitglieder einen zweiten Rundgang über die Südseite des Walls und entlang der Bega.

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