Das Rad im Verkehr gleichberechtigt mitdenken. Grüne Fachtagung in Lemgo über Radverkehr

Die Förderung des Radverkehrs in der Kommune“ – unter diesem Motto trafen sich jetzt grüne Verkehrspolitiker/innen aus Ostwestfalen-Lippe in Lemgo. Im Innovationszentrum Mittelpunkt/EUZ referierte Werner Kloppmann, ehemaliger Radbeauftragter des Kreises Lippe, über die vielfältigen Maßnahmen den Radverkehr vor Ort zu unterstützen. Der Grundsatz müsse sein, das Rad bei der Verkehrsplanung immer gleichberechtigt mitzudenken. Seien es übersichtliche Radkarten, Speichen schonende überdachte Abstellanlagen, ausreichend breite Fahrbahnen oder sinnvolle Querungen, all dies seien Fragen der Organisation, die heutzutage Standards sein sollten, wenn es um Verkehrsbauten geht. Wer von Anfang an so plane, brauche dann keine besondere Radverkehrsförderung mehr, die teuer hinterher gebaut werden müsse. Die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) sollten dabei als Grundlagenwerk herangezogen werden ebenso wie der Sachverstand der Fachexperten.

In der lebhaften Diskussion zeigte sich, dass es genügend Beispiele in OWL gibt, in denen der Radverkehr in der Kommune vernachlässigt wird. Die 20 Anwesenden mahnten u.a. breite, sichere Radfahrbahnen und bessere Ampelschaltungen an. Delegierte aus Minden-Lübbeke kritisierten den Planungsstopp für den Radschnellweg Herford-Minden. Positive Beispiele gab es unter anderem aus Lemgo zu vermelden, wo der Rat ein Nahmobilitätskonzept in Auftrag gegeben hat.

Ute Koczy, Bezirksvorsitzende der Grünen OWL, zeigte sich sehr angetan: „Spaß mit dem Rad haben, sicher fahren und in Zukunft auch größere Strecken mitdenken, das ist auch mit Bezug auf die steigenden Zahlen der Pedelecs eine Zukunftsaufgabe für Politik und Verwaltung in unserer Region.“

Für die Lagenser Grünen und die AG Verkehr OWL ergänzte Gerd Bicker: „Unsere AG hat durch den Vortrag viele Anregungen bekommen. Zahlreiche Daten untermauern die Bedarfe und auch die Fortschritte im kommunalen Radverkehr. Ein konkretes Anliegen wird die Kampagne für die kostenlose Mitnahme von Rädern im Bahnverkehr sein.“

Detlef Höltke, Verkehrsausschuss-Vorsitzender in Lemgo, erklärte: „Es freut uns, dass die Stadt Lemgo sich für 2016 wieder um die Auszeichung als fahrradfreundliche Stadt bewirbt. Jetzt gilt es, die lang geplanten Maßnahmen umzusetzen. Es ist klar, dass auch der Verkehr einen Beitrag zum Klimaschutz leisten muss – Rad, Fuß und ÖPNV sind dafür die Garanten.“

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